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1) an Wirthschafts-Abgaben:
      vom Wein- und Obstmost 2815 fl. 38 kr.
      vom Branntwein:
            a. Ausschanks-Abgaben 1018 fl. 32 kr.
            b. Fabrikationssteuer 215 fl. 44 kr.
      vom Bier (Malzsteuer) 18.423 fl. 34 kr.
2) an Accise:
      von Güterveräußerungen 2152 fl. 10 kr.
      von Lotterien 52 fl. 37 kr.
      von Markt- und Handelswaaren von Ausländern 4 fl. 11 kr.
3) an Hunde-Auflage,
      einschließlich des gesetzlichen Antheils der Ortsarmenkassen von 676 Hunden 623 fl.


VII. Geschichtlicher Überblick.


1. Politischer Zustand.

Ein ansehnlicher Theil des Bezirks lag innerhalb des römischen Limes, mit römischen Straßen, friedlichen Ansiedlungen und befestigten Plätzen. Ja auch außerhalb der Grenzbefestigungen haben sich jene Welteroberer (in dem Winkel gerade zwischen den beiden Schenkeln der zuerst angelegten Linie) ausgebreitet.

Wahrscheinlich spätestens unter Kaiser Gallienus († 268), von dem es heißt, daß er auch Rhätien (jenseits der Donau) verloren habe, ging unsre Gegend, welche noch zur Provinz Obergermanien gehörte, bleibend für die Römer verloren. Doch mögen manche von den Römern erbaute Orte zuerst von den Deutschen geschont worden sein, und so scheint sich denn auch die Niederlassung bei Aalen bis über die Mitte des 4ten Jahrhunderts erhalten zu haben, weil noch Münzen von Constantin und Constantius sich vorgefunden haben. Unter Julian mag die Rache der wiederholt geschlagenen Alemannen den Römerort verwüstet haben, wie der Sieger weithin ihre Ansiedlungen zerstörte.[ws 1] Mit Sicherheit vertauscht Kloster Fulda anno 839 Güter zu Hammerstadt. Um’s Jahr 1100 erhielt Hirsau Güter in „Forst bei Essingen“ und Brenz-Anhausen solche in Hermatsfeld und Forst 1143. Die ansehnlichsten Besitzungen hatte natürlich das benachbarte Kloster Ellwangen, dessen Wildbann im Virgundwalde nach der kaiserl. Schenkungsurkunde von 1024 einen großen Theil des Bezirks umfaßte und bei Hüttlingen den Kocher erreichte.


Anmerkungen [WS]

  1. Berichtigung: Nach langem Dunkel werden vielleicht im Jahr 777 Kochen, Schechingen und Fachsenfeld genannt (Cocalingas, Sechingas, Faginuluincas), in der Schenkung des Abts Fulrad an sein Kloster St. Denys zu Paris. gestrichen
Empfohlene Zitierweise:
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_123.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)