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Armenweiler, Unter-Rombach und Fachsenfeld, wo die theilnehmenden armen Kinder täglich eine Portion Brod erhalten.

Ein wohlthätiger Privatverein vertheilt in Aalen seit langer Zeit seine monatlichen Einsammlungen an Hausarme und seit 1850 ist der Handwerksburschenbettel daselbst ebenfalls durch monatliche Sammlungen abgestellt worden, von welchen jeder Reisende 6 Kreuzer erhält. In neuester Zeit ist dazu gekommen ein Verein von Frauen zur Abreichung von Essen an Alte und Kranke, sowie ein Versuch, durch monatliche Beiträge den Bettel vollständig abzustellen. Ein Almosenverein besteht neuerdings auch in Essingen und zu Unterkochen ein Ortsarmenverein.

Besondere Erwähnung unter den wolhthätigen Anstalten verdient noch die „Hülfskasse für die Berg- und Hüttenwerke im Kocher- und Brenzthale“ – welche in ihrem jetzigen Bestand auf eine den 20. Okt. 1843 vom königl. Bergrath sanktionirte (neue) Ordnung sich gründet.

Alle Officianten und Arbeiter der genannten Werke bilden je eine Genossenschaft zu gegenseitiger Handreichung; nach Maßgabe der Einnahme zahlen dieselben stufenweise Beiträge, welche zum Theil auf Ansammlung eines Reservekapitals, theils zu laufenden Unterstützungen verwendet werden. Eintrittsgelder, Strafen und einzelne besondere Umlagen bilden – nebst Beiträgen der Hüttenkasse – die weitern Einnahmsquellen.

Unterstützt werden – im Verhältniß zur Einlage – diejenigen Mitglieder, welche a) krank oder ohne ihr Verschulden verunglückt; b) durch Alter oder Gebrechlichkeit ganz dienstuntüchtig geworden sind; c) ihre Wittwen und Waisen; d) junge Arbeiter, welche auf die Wanderschaft gehen. In außerordentlichen Fällen können besondere Almosen verwilligt werden und fremde reisende Berg- und Hüttenleute erhalten ein Zehrgeld.

Die Verwaltung der Kasse besorgt ein von den Mitgliedern periodisch gewählter Außschuß, unter dem Vorsitz des Hüttenverwalters. Zu Wasseralfingen hat die Kasse 12.300 fl. Vermögen; unbedeutender sind solche in Abtsgmünd und Unterkochen; auch auf der Erlau besteht eine ähnliche Einrichtung.

Endlich ist als Erleichterung für den Bezirk zu betrachten, daß besonders aus der überfüllten Gemeinde Fachsenfeld mit Pfannenstiel, mit Hülfe eines Staatsbeitrags von 4966 fl., 63 Personen zur Auswanderung nach Amerika gebracht worden sind (1849: 9 Pers., 1850 und 1851 je 27 Personen).

c) Landwirthschaftliche Anstalten.

Für den Bezirk, der früher mit Gmünd verbunden war, besteht seit 1841 ein eigener landwirthschaftlicher Verein, welcher hauptsächlich

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_113.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)