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schon aufgeführten feuerfesten Backsteinen, der bis jetzt größtentheils nach Bayern gegangen ist, so wie die Verführung von Oberkocher Hafnergeschirr bis an den Bodensee hinauf.

Ungewöhnlich zahlreich werden alle Märkte in ziemlich weiter Umgebung nicht bloß von allerlei Handwerksleuten, sondern theilweise auch von Spezerei- und Colonialwaaren-Händlern aus Aalen besucht; im Oberamt selbst bestehen Jahrmärkte in folgenden Orten:

in Aalen 5 Krämer- und 5 Viehmärkte.
*  " Abtsgmünd 2      "        "   2       "
 " Adelmannsfelden       3      "        "   3       "
 " Essingen 2      "        "   2       "
 " Hohenstadt 2      "        "   2       "
 " Oberkochen 2      "        "   2       "
 " Schechingen 4      "        "   3       "
*  " Wasseralfingen 2      "        "   2       "

Den früher Ellwangen’schen Orten * sind jedoch diese Marktrechte erst von der Krone Württemberg ertheilt worden; die Propstei duldete Märkte nur in der Hauptstadt.

Die Viehmärkte sind gewöhnlich am selbigen – oder am Tage nach dem Krämermarkte.

Dazu kommen in Aalen 2 Schafmärkte. Die Wolle wird gewöhnlich in den Häusern der einzelnen Producenten aufgekauft, der übrige Bedarf hauptsächlich auf dem Augsburger und Kirchheimer Wollmarkte, wo auch die im Bezirk nicht verarbeiteten feineren Wollsorten wiederum abgesetzt werden. – In Aalen allein geben sich 42 Gewerbsleute nebenbei mit dem Wollhandel ab.

Noch mag hier der frühern Zollbelästigungen erwähnt werden, welche der Handel jetzt los ist.

Württemberg hatte eine Zollstätte (der Heidenheimer Herrschaft) zu Oberkochen; Ellwangen erhob einen Zoll bei Abtsgmünd, Heuchlingen und Wasseralfingen, so wie beim Schmelzofen einen Wegzoll; in Aalen saß ein gräfl. Öttingen’scher Zoller an der Hauptstraße von Stuttgart nach Nördlingen und ein zweiter zu Hammerstadt und Onatsfeld an der Nebenstraße aus dem Remsthal nach Ellwangen, welcher jedoch zuletzt, als diese Straße nicht mehr gebraucht wurde, nach Wasseralfingen verlegt worden ist. Auf der Remsthalstraße selbst befand sich ein Wellwart’scher Zoll auf dem Hemling (Hügel), beim Zollhaus. Kaiser Karl VI. hat 1548 das Zollprivilegium der Hrn. v. Wellwart (welches ohne Zweifel von Lauterburg sich her datirt) für ihr ganzes Gebiet bestätigt und erlaubt – um den Weg besser erhalten zu können, – vom Wagen statt 2, 4 Pfennige zu erheben, vom Karren 2, statt 1 Pf. Eine zweite wellw.

Empfohlene Zitierweise:
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_102.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)