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besonders auch in die Schweiz (wo früher die Zurzacher Messe – auch von Gerbern – fleißig besucht wurde) und im Übrigen vermittelt die Stuttgarter Tuchmesse den Verkauf.

Bloße Handlungen en gros finden sich nicht im Bezirke, etwa Chf. Linzenmaiers (Baumwollengarn und Baumwollengewebe) ausgenommen; der Detailhandel aber befriedigt zunächst nur die Bedürfnisse der Umgegend – wo allmählig in allen Dörfern auch Kram- und Kaufläden etablirt worden sind.

Auch der Handel mit den Produkten der Landwirthschaft ist nicht sehr bedeutend, indem der Bezirk selbst nicht gerade überflüssig Getraide hervorbringt. Doch werden auf der jeden Montag abgehaltenen Schranne in Aalen, welche im Okt./Novbr. 1845 in der Hauptsache neu errichtet wurde, steigende Quantitäten umgesetzt, z. B. an Scheffeln

Kernen, Roggen, Gerste, Waizen, Haber, Hülsenfr., Eink., Dinkel, Mischl.
1848 3053 1160 1617 62 1660 35 9 1 15
1849 3893 914 1134 28 1960 97 24 73
1850 4703 939 876 13 1974 99 2 26 19,

zusammen

1848: 7612 Scheffel um 107.953 fl. 29 kr.
1849: 8128 Scheffel um   61.258 fl.   1 kr.
1850: 8671 Scheffel um   66.922 fl.   6 kr.

Mehrere Zwischenhändler von Aalen liefern ansehnliche Fruchtquantitäten aus dem Bayerischen (von den Nördlinger, Lauinger, Rottenburger Fruchtmärkten) hauptsächlich nach Stuttgart.

Mastvieh wird ebenfalls durch Zwischenhändler in der Umgegend vieles aufgekauft und nach Stuttgart und Ulm getrieben.

Von Bedeutung endlich ist der Handel mit Waldprodukten, besonders aus dem nördlichen Theil des Bezirks. Noch immer geht viel Brennholz auf der Roth und dem Kocher in die Gegend von Hall u. s. w.; der Langholzhandel ist unbedeutender und meist in den Händen des Staats; sehr ausgedehnt dagegen ist der Kohlenhandel, welcher theilweise das Bedürfniß der Königl. Hüttenwerke befriedigt und die vielen Privatfeuerwerke versieht.

Geschnittenes Holz, Bretter, Latten gehen hauptsächlich nach Heidenheim und dessen Umgegend; durch ganz Württemberg aber, in Bayern, Baden, Hessen und der Schweiz werden durch einen starken Hausirhandel die Nebenprodukte des Adelmannsfelder Waldes vertrieben, einmal allerlei Holzwaaren und dann Potasche, Theer, Harz, Kienruß u. s. w.

Stroh- und noch mehr Korbflechtwaaren, hauptsächlich von Fachsenfeld, gehen auch nach vielen Gegenden des Landes, doch fast nur durch Privatbestellungen, nicht kaufmännisch vertrieben.

Erwähnt endlich mag hier noch werden auch der Absatz von den

Empfohlene Zitierweise:
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_101.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)