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doch das bei Holzkohlen erzeugte geschmiedete Eisen immer noch für viele Zwecke seinen Markt erhalten.

Auch in der Privatindustrie nehmen unter den größeren Gewerben die Metallgewerbe die erste Stelle ein.

Oben an steht das „Eisen und Drahtwerk auf der Erlau bei Aalen“ seit seiner Erweiterung durch den früheren Hüttenverwalter Weberling – 1847/48. Der Drahtzug, von einer Turbine bewegt, hat 30 Grob- und Mittel-, nebst 16 Feinrollen; neue Einrichtungen erhöhen die sonst gewöhnliche Produktionsfähigkeit. Das Material liefern das Hammer- und Walzwerk, ersteres mit 2 Frischfeuern und einem Hammer, letzteres, – von einer zweiten Turbine bewegt, – zur Herstellung des nöthigen Draht- und Material-Eisens für die weitere Fabrikation. 1850 ist ein Weißofen mit Gasgenerator hinzugekommen, welcher das Roheisen und Alteisen-Abgänge für die Stabeisenbereitung vorbereitet, auch Maschinen-Gußwaaren für den eigenen Bedarf liefert. Das Roheisen kommt großenteils aus dem Auslande, indem das Roheisen von Wasseralfingen in der Regel von den Königl. Werken verarbeitet wird.

Die Drahtabfälle werden auf 8 Maschinen zu Stiften verarbeitet, und seit 1851 ist auch eine Kettenfabrikation eingerichtet mit 18 Feuerstellen, wobei die kurzen Trümmer des gewalzten Eisens ihre nützliche Verwendung finden. Das in kräftigstem Betrieb befindliche Werk liefert Drähte von 1/2 Zoll Stärke bis zu einer Feinheit, wo das Pfund eine Länge von 7600′ hat; auch wird verkupferter, verzinnter, verzinkter so wie Federndraht gefertigt und gegen 90 Personen finden dabei ihre Beschäftigung.

In der Nähe dieses Werks befinden sich zwei ganz neue gegründete weitere Drahtzüge von „F. M. Simon“ und „Egelhaaf & Späth“, von welchen der erstere mit 4 Grob- und Mittelrollen 9 Arbeiter beschäftigt, sein Fabrikat aber bis jetzt ausschließlich zur Stiftfabrikation liefert.

Der zweite besteht aus 6 Grob- und Mittel- nebst 8 Feinrollen und es sind 3 Stiftmaschinen in Bewegung; 15 Arbeiter haben hier Beschäftigung. Diese beiden Werke beziehen ihr Drahtrundeisen vom Kön. Walzwerke Unterkochen.

Noch eine Stiftfabrik besteht in Unterkochen mit 3 Maschinen, von Wasserkraft bewegt; eine andere mit 2 Maschinen, welche von Menschen getrieben werden, zu Dewangen und ein Schlosser in Aalen, der mehrere dieser Maschinen selbst verfertigte, hat 2 eigene mit einer der städtischen Mühlen verbunden. Diese 3 Anstalten arbeiten zunächst für das große Werk auf der Erlau.

In Aalen wird von Ankele und G. Simon eine mechanische Werkstätte

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 098. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_098.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)