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zu schaffen, auf Aalener Gebiet. Dieß geschah auf Eseln bis zu dem noch heut Eselshalde genannten Platz auf der Höhe, von wo Wägen das Erz weiterschafften.

Später wünschten jene Pächter, die Herren Blezinger, einen eigenthümlichen Hochofen anzulegen, wozu die Herren v. Wellwart die Roßnagelmühle an der Lein ihnen überließen. Durch einen bewaffneten Überfall wurde das schon begonnene Bauwesen von Ellwangen 1786 wieder zerstört.

Ein projectirter Gmünder Hochofen in Mögglingen für die Dewanger Erze kam gar nicht zur Ausführung, ohne daß die schon ausgeheckten Ellwanger Verhinderungsmaßregeln brauchten in Ausführung gebracht zu werden. Dagegen lieferte das Jahr 1803 Ellwangen mit seinen Kocherthalischen Werken in Württembergs Hände, in welchen dieselben einen ungeahnten Aufschwung nehmen sollten.

a) Wasseralfingen hat am vollständigsten sein Aussehen gleichwie seine Einrichtung verändert. Seit 1811, wo dieser Platz zur württ. Hauptgießerei war bestimmt worden, wurden ein Cupoloofen (1820), eine Kleinformerei, eine Emaillirhütte und eine mechanische Werkstätte (1821) je in eigenen Gebäuden errichtet. (Eine nähere Beschreibung und Schilderung des Betriebs findet sich in den württemb. Jahrbüchern 1823, I.) Die frühern einjährigen Campagnen des Ofenbetriebs (wo gewöhnlich vor der Kirchweihe ausgeblasen und der neue Ofen durch den Kaplan eingeweiht worden ist) wurden in Schmelzreihen von 3–4 Jahren verwandelt, die selbst bis auf 6 Jahre gestiegen sind. Die Production eines Hochofens betrug durchschnittlich 22.000 Ctnr. im Jahre, wovon circa die Hälfte aus gröbern Gußwaaren bestand; ungefähr 4500 Ctr. im Cupol-Ofen zu feinern Gußwaaren umgeschmolzen, der Rest aber auf den Hammerwerken verfrischt wurde.

Der steigende Absatz veranlaßte im Jahr 1826/27 die Anlegung eines neuen Kanals und die Verstärkung der Gebläse, wodurch die Roheisenproduktion auf 60.000 Ctr. sich erhöhte. Durch Einführung der erwärmten Gebläseluft wurde in den Jahren 1830/32 neben Ersparniß von 25 bis 30 % an Brennmaterial die jährliche Produktion auf 80 bis 90.000 Ctr. erhöht. Die Erfindung des Hüttenverwalters Bergrath v. Faber du Faur, die entweichenden Hohofengase zum Schmelzen und Schweißen des Eisens zu verwenden, machte in den Jahren 1839/45 in der ganzen hüttenmännischen Welt Epoche und aus allen Weltgegenden versammelten sich hier die Techniker und verbreiteten die Erfindung in die fernsten Gegenden.

Das Hüttenwerk wurde durch Erbauung eines dritten Hohofens mit erweitertem Gießereiraum durch Erbauung von Gasöfen zum Weißmachen,

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 094. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_094.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)