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und Kalken das zweite Flötz mit 4–5 Fuß Mächtigkeit, welches in Wasseralfingen abgebaut wird. Nun entwickeln sich mehrere Sandstein-, Kalk- und Schieferschichten mit 2 weiteren Erzflötzen, 2–3 und 1–11/2 Fuß mächtig, welche aber, wie auch das erste Flötz, nicht bauwürdig sind. Endlich 56 Fuß unter dem zweiten Flötz tritt noch ein fünftes von 6–7 Fuß Mächtigkeit auf, welches bei Aalen abgebaut wird und neuerdings auch bei Wasseralfingen – von dem tiefen Stollen aus – in Angriff genommen wurde.

Unter dem fünften Erzflötz tritt ein 14′ mächtiger gelber Sandstein auf, der vorzügliche Bausteine, namentlich auch treffliches Material für den Einbau der Hochöfen liefert.

Die für die vaterländische Industrie so äußerst wichtigen Thoneisensteinlager des Oberamts Aalen lassen sich weithin am Rande der Alp verfolgen, bis an die Grenzen des Oberamts mit beinahe gleicher Mächtigkeit und fast gleichbleibendem Eisengehalt. Weiterhin jedoch (bis in die Gegend von Göppingen und Bopfingen lassen sie sich verfolgen) haben sie nicht mehr eine Mächtigkeit und Qualität, die sie bauwürdig machte. Für unsere Hüttenwerke jedoch ist auch so auf Jahrtausende ein Erzmangel nicht zu befürchten.

Die erwähnten gelben Sandsteine sind auf den bei Aalen ganz besonders mächtigen Opalinus-Thonen aufgelagert, welche von Aalen aus gegen Himmlingen und Grauleshöfe sehr schön aufgeschlossen sind.

Diese Thone führen außer dem sie bezeichnenden Ammonites opalinus, Belemnites tripartitus, Trigonia navis, Nucula Hammeri, Cucullaeen, Gervillia pernoides, Myacites Alduini, Cytherea trigonellaris u. A. Sehr reich an Petrefakten sind die Eisensteinlager; in diesen findet man außer Fischresten (Stacheln, Zähne) auch Reste von Wirbelthieren (Saurier), neuerlich auch von einem Krebse und nachfolgende Muscheln: Ammonites Murchisonae in einigen Varietäten, und Amm. discus, Nautilus lineatus, Belemnites elongatus, Pecten personatus, Pecten demissus, Ostrea calceola, Avicula elegans, Gervillia tortuosa, Modiola gibbosa, Trigonia striata, Cucullaea oblonga, Nucula acuminata, Mya aequata, Corbula obscura. Seltener finden sich Asterias prisca und eine Lingula.

Der braune Jura bildet – wie schon oben erwähnt – überall den Saum des Gebirgs, seine untern Abtheilungen bedecken aber auch einige aus dem folgenden Formationsglied, dem schwarzen Jura – sich zwischen Aalen und Mögglingen isolirt erhebenden Berge, den Schneitberg, Sandberg, Kolbenberg u. s. w.

Der schwarze Jura (Lias) zieht sich längs des Fußes der Alp in der Richtung von S.W. nach N.O. durch das ganze Oberamt (von

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 031. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_031.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)