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Rosenstein. Hier zeigt dieses Gestein auch – wie an so vielen Orten des Landes – die sie so sehr charakterisirenden Höhlen.

Da wo die Felsenkalke (bald marmorartige, bald feinkörnige Dolomitmassen – von gelblicher, oft glänzend weißer Farbe – in regelloser Vereinigung bildend), ohne durch thonige Lagen bedeckt zu seyn, die Oberfläche einnehmen, geben sie – keiner Verwitterung fähig – sehr unfruchtbare Felder und gewähren auch geringe Ausbeute an Petrefakten. Häufig kommen im Dolomit rundliche Einschlüsse vor von Quarz- und Feuersteinmassen.

Die an andern Orten (namentlich im Heidenheimer Oberamt) so versteinerungsreichen kieseligen Schichten zwischen den Felsenkalken und den Krebsscheerenkalken scheinen im hiesigen Bezirk sehr wenig ausgebildet zu seyn.

In dem durch Brenz und Kocher gebildeten Einschnitt in das Gebirge des Jura erreicht die Thalsohle die Felsenkalke zwischen Oberkochen und Königsbronn. Etwas südlich vom Ursprung des schwarzen Kocher treten sodann die oberen Glieder des mittleren weißen Jura in regelmäßig geschichteten Kalkbänken zu Tage, weiß und bläulich von Farbe.

An dem nordwestlichen Gebirgsrand haben diese Kalkbänke mit dem nachfolgenden Gliede des mittleren weißen Jura – mit den Spongiten-Lagern – noch Theil an der oberen steileren Hälfte der Abhänge des Gebirgszugs und erheben sich mit diesen gegen den Braunenberg, bis zum Plateau desselben.

Während die oberen Lagen des mittleren weißen Jura wie überall an der Alp, so auch hier außer dem Belemnites hastatus[ws 1] wenige Petrefakten zeigen, führen die unteren Glieder, welche zwischen blauen, geschichteten Mergellalken die Lacunosa-Schichten und Spongiten-Felsen enthalten, eine Menge schöner Muscheln und Schwammkorallen mit sich.

Die Schichten mit der ausgezeichneten Leitmuschel, Terebratula lacunosa scheinen oft ganz aus Individuen dieser Gattung zu bestehen, so wie die Spongiten-Felsen namentlich am Braunen eine reiche Fundgrube der Schwammkorallen bilden. Hierher gehören eine Menge Arten von Spongiten (Scyphia reticulata, texturata, rugosa, Cnemidium stellatum, rimulosum und Pragos patella, acetabulum, mitunter von riesenmäßiger Größe). Von diesen Spongitenkalken lassen sich am Braunenberg und im Walde südlich von Aalen deutlich zwei Bänke, eine unten und oben, unterscheiden, und es ist bemerkenswerth, daß Erstere nur etwa 20–30′ über den Impressalthonen lagert, während sie an andern Stellen, wie an der Lochen und Teck, wohl 100′ hoch über denselben vorkommt. Mit


Anmerkungen [WS]

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 029. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_029.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)