Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Blümle und Kolbenberg entweder über den Albuch oder gegen die Lein und Adelmannsfelden-Ellwanger Wälder zu abgelenkt.

Nach achtjähriger Aufzeichnung sind 130 Gewitter bei Aalen gewesen, 33 in den Frühlingsmonaten, 87 im Sommer, 10 im Herbst, 0 im Winter. Die gewitterreichsten Jahre darunter sind gewesen 1847 mit 20, 1850 mit 25, 1851 mit 21 (bis Ende August, wozu noch eins im September kam). Im Durchschnitt kommen auf eins dieser 8 Jahre 16,25 Gewitter; 1843 und 48 aber hatten nur je 13, 1845 sogar bloß 9.

Hagelschauer sind selten; sie fallen gewöhnlich im Sommer und pflegen ohne großen Schaden abzugehen. Bedeutendere Hagelschläge hatten statt 1811, 1826, 1839 (in Ober- und Unterkochen), 1846, 2. Aug. und dann wieder 7. Juni und 20. Juli 1849, 16. Juli 1850. Dabei wird meistens die Höhe des Albuches und Hertsfeldes stärker betroffen als die tiefer liegende Umgegend.

In jeder Weise, durch geringere Temperatur mit deutlichem Einfluß auf die Vegetation, durch heftigere Winde, hartnäckigere Nebel und bedeutenderen Wasser- und Schneefall haben die genannten Höhen ein unfreundlicheres Klima als der übrige Bezirk.


6. Die Gebirgsarten, Mineralien und Versteinerungen.

Der Oberamtsbezirk gehört vorzugsweise den verschiedenen Gliedern der großen Juraformation an; nur im nördlichen Theile ist noch der Keuper bis auf seine mittleren Abtheilungen herab aufgedeckt.

Südlich hat der Bezirk noch Antheil an dem Plateau der Alp (hier Albuch) und dadurch an den obersten Schichten des weißen Jura.[1]

Das Plateau selbst zeigt bei Lauterburg die Krebsscheerenkalke, welche außer den sie bezeichnenden Krebsscheeren an organischen Resten noch Apiocriniten (A. mespiliformis, Milleri) und Pentacrinites pentagonalis enthalten, die sich hauptsächlich in den, dieses oberste Glied begleitenden thonigen Schichten finden.

Unter den Krebsscheerenkalken und ihren thonigen Schichten treten die Felsenkalke (Coral-rag.) hervor, welche nirgends Schichtung zeigen, sondern plumpe, vielfach zerklüftete und dadurch verschiedenartig geformte Felsmassen bilden, wie besonders an dem nächst der Grenze gelegenen


  1. Es sind dieser der gefäll. Mittheilung des Gewehrfabrik-Verwalters H. Zobel in Oberndorf zu verdankenden Übersicht der geognostischen Verhältnisse durchaus die Gliederungen und Benennungen, welche Quenstedt in seinem „Flötz-Gebirge Württembergs“ aufgestellt hat, zu Grunde gelegt.
Empfohlene Zitierweise:
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 028. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_028.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)