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Zutritt, während der untere Theil ungleich mehr geschützt ist, was sich an der mindestens acht bis vierzehn Tage geförderten Vegetation zeigt.

Die mittlere Temperatur betrug in der Stadt Aalen in den 7 Jahren 1844–1850 +7,05°; der mittlere Barometerstand 26,8,5. Der höchste Barometerstand war am 9. Januar 1846: 27,6,3; der niederste am 23. Dezember 1845: 25,10,5. (Der nächst niedrige am 26. Februar 1844: 25,11,7.) Der höchste Temperaturgrad war am 2. August 1846: +25,5°; der niederste am 13. Februar 1845: −23°. Es stellt sich sonach, wenn Stuttgart in den 10 Jahren 1828-38 ein Mittel von +7,56, und im Allgemeinen nach Memminger’s Beschr. v. W. +7,86, Westheim bei 1155′ Höhe +7,25 darbietet, für die 1320′ hoch liegende Stadt Aalen das entsprechende Verhältniß dar. Die Sommerhitze bleibt hinter der von Stuttgart um durchschnittlich 11/2 bis 2° zurück, ebenso steigt die Kälte über die zu Stuttgart um 1 bis 2 Grad, obgleich auch hier Ungleichheiten auf- und abwärts stattfinden. Feinere Obstsorten, wie Pfirsiche, sind auch in geschützten Lagen gefährdet, obwohl der Weinstock in Gärten mit Sorgfalt behandelt auch in mittleren Jahrgängen reife Früchte trägt. Mais wird nur in mittelguten und guten Jahrgängen reif. Der Blumist hat mit keinen größeren Hindernissen, als in den mittleren Gegenden des Unter-Landes zu kämpfen, was seinen Grund wesentlich in der entsprechenden Sorgfalt, die er dem Boden angedeihen läßt, finden dürfte. Die Frühlingsfröste treten nicht stärker auf, als die Erhebung des Bodens erwarten läßt, und wirken nur in der Nähe des Wassers besonders empfindlich, wo häufige und sehr starke Wasserreife vorkommen, welche besonders den Obstbäumen schaden.

Nach den Notizen eines andern Beobachters[1] wären seit 1842 die höchsten Thermometerstände gewesen am 8. Juli 1845 mit +28° und am 24. Juli 1846 mit +26°; der niederste Stand mit nur −22° am schon citirten 13. Februar 1845, – was eine Schwankung von 48–50 Graden ergibt.

Die durchschnittliche Mittagstemperatur betrug nach fünfjähriger Erfahrung in Aalen: +9,84, und zwar z. B. im Jahre 1850 für die Frühlingsmonate März–Mai: +9,31; für die Sommermonate Juni–August +17,41; für die Herbstmonate September–November: +7,76; endlich für die Wintermonate Dezember–Februar: +3,98. Werden auch die Morgentemperaturen hinzugerechnet, so ergab sich im gleichen Jahre für den Frühling +4,48, für den Sommer +9,37, für


  1. Des Präceptors Föhr. Das Vorangehende ist eine gütige Mittheilung des Decans Hartmann.
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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 026. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_026.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)