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Wälder umsäumen nördlich die Aussicht, westlich der gewaltige Braunenberg. Rückwärts auf der höchsten Höhe des Albuchs, auf dem Volkmarsberg, übersieht man nicht bloß die Hochebene des Hertsfeldes mit vielen Ortschaften und den stolz hervortretenden Neresheimer Schloßgebäuden, sondern bei günstigem Wetter erscheinen auch jenseits der zum Theil sichtbaren Donauniederung die Tyroler Alpen am Horizont.

Von der unbewaldeten Terrasse des Braunen, bei dem sog. Braunenbäumchen, einer mit Sitzen umgebenen zweistämmigen Tanne, überblickt man nicht nur besser das Welland und die Adelmannsfelder Wälder bis über den Welzheimer Wald hinweg, sondern auch die Alpwand vom Langert bis zum Rosenstein sammt den herrlichen Bergkegeln des Oberamts Gmünd; – gegen Westen zeigen sich in blauer Ferne der Schönbühl und die übrigen höheren Bergrücken des Remsthals bis zum Neckarthal; nördlich treten der Schöneberg und das Ellwanger Schloß deutlich hervor, im Nordwesten noch der Einkorn bei Hall. Die während des ganzen Sommers aus dem großen finstern Waldrevier dazwischen zahlreich aufsteigenden Rauchwolken der Kohlenmeiler geben auch da wieder Zeugniß von der rastlosen, alles belebenden Thätigkeit des Menschen. Bequemer wiederum, aber auch beschränkter läßt sich eine ähnliche Aussicht von der Wasseralfinger Grubeneiche aus genießen, immer noch belebt durch die Kirchen und Schlösser von Hohenstadt und Fachsenfeld, das Dorf Frickenhofen[ws 1], die Ruine von Niederalfingen u. s. w.

Im Wellande selbst geben mehrere Höhen, z. B. der Kolbenberg, der Faulherrnhof u. s. w. eine gar freundliche Aussicht auf die Umgebung und die ganze Alpkette von Baldern bis zum Hohenstaufen; beim Bernhardsdorfer Schafhaus z. B. kommt hiezu noch ein Blick in’s Leinthal und in die Wälder, so wie in’s Thal der Blinden Roth; auf den Leinhöhen aber, z. B. bei Schechingen, beim Breitang, breitet sich ganz besonders das Alppanorama gar schön aus und bei Hohenstadt kommt hiezu ein Blick in das Kocherthal und in das jenseitige Waldrevier.

Beschränkter und einförmiger in der Regel ist die Aussicht in der Adelmannsfelder Gegend, des Besuches werth aber bleibt immer der Büchelberger Grat, besonders als höchster Punkt desselben der „Höfener Berg“, welcher eine völlige Rundsicht gewährt in das Kocherthal und Bühlerthal zu seinen Füßen und in die ganze weitgedehnte Gegend des Adelmannsfelder und Welzheimer Waldes; so wie einen Ausblick auf die Alpkette nicht bloß bis zum Hohenstaufen, sondern hinter demselben weiter auch auf die Gegend der Teck u. s. w.

Wollen wir beschränktere Aussichtspunkte nennen, so verdient z. B. der Blick von Sulzdorf her auf Niederalfingen, in’s Kocherthal und jenseits auf Fachsenfeld mit dem Alphintergrund – rühmliche Erwähnung;


Anmerkungen [WS]

  1. Berichtigung: Dorf Frickenhofen statt große Schloß in Gröningen
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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 023. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_023.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)