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Außerhalb der Festung an der Westseite befand sich der noch immer fließende Eselsbronnen.

Wir lassen an der Hand nebenstehenden Planes eine Aufzählung der Gebäude etc. folgen, wie sie kurz vor der Zerstörung im Jahre 1800/1801 bestanden.

In der unteren Festung, Vorburg, (B) bezeichnen Nr. 1–4 die unter Herzog Karl Alexander aufgeführten Bastionen. 1. St. Alexandersbastion, 2. Bastion St. Karl, 3. Bastion Sankt Eugen, 4. Bastion Sankt Ludwig. Nr. 5–8 die Thore, das Alexanders-, Ludwigs-, Karls- und Eugensthor. In der Vorburg umher standen Nr. 9 die Stabsoffizierswohnung, Nr. 10 die Kelter, Nr. 11 das Baumagazin, Nr. 12 die Kellerei nebst Scheuer, Nr. 13 die Kommisbäckerei, Nr. 14. die Kaserne, Nr. 15 die Markedenterei, Nr. 16 die Apotheke, Nr. 17 Offizierswohnungen, Nr. 18 das Blockhaus, Nr. 19 das Rebhaus oder die Wohnung der Weingärtner. Nicht ein einziges dieser Gebäude ist der Zerstörung entgangen und hat noch sein Dach oder seine innere Einrichtung; kahl und trostlos, jeden Augenblick den Einsturz drohend, starren die Mauern und die hohen Giebel in die Luft.

Auf der oberen Festung erhoben sich folgende Gebäude: Nr. 1–3 Bastionen, 1 Herzogsbastion, auch Ober Carl genannt, 2 kleines Bastion oder Sankt Rudolf, 3 Bastion Sankt Erdmann; Nr. 4 großes Rondel Augusta, prächtig aus Quadern erbaut, Nr. 5 Altane, scharfes Eck, Nr. 6 der Hochwachtthurm oder der blaue Storch, Nr. 7 der Halbrondelthurm „Eberhards Ruf“, oder das Schützenkrönle, Nr. 8 der viereckige Thurm „Eberhards Wacht“ oder Oschatzen-Quartier, Nr. 9 der Halbrondelthurm „Wilhelms Wacht“, Nr. 10 der Halbrondelthurm „Gutgenug“ oder der „Sailthurm“, Nr. 11 der Dragon oder der Gang, der Eingang in den „oberen Zwinger“, allwo die Elaborier-Gebäude, außerhalb derselben Pulvermagazine, Munitionsvorrath etc. Nr. 12 das Gouvernement, die Wohnung des Kommandanten, Nr. 13 die Herzogliche Burg, Nr. 14 das Zeughaus, Nr. 15 das Bandhaus, Nr. 16 der sog. Neubau, Nr. 17 daranstoßend die Kanzlei, Nr. 18 die Kirche, die von Konrad Widerhold in den Jahren 1639–1645 erbaut und am Konradstage dieses Jahres (20. Nov.) eingeweiht wurde. Nr. 19 das Arrestanten-Gewölbe, Nr. 20 die Wachtstube, Nr. 21 das als Kaserne benützte frühere Kloster, Nr. 22 die Friedrichsbastion beim Eingange am Schmiedefelsen, Nr. 23 das Schilderhaus (Werda), Nr. 24 „Prenezgarde“, das Thor zwischen der oberen

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 552. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0552.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)