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am Berg. Auf den Sandäckern um den Bruderhof die Gnaphalium- und Filago-Arten, so namentlich unsere hübsche, einheimische Strohblume Gn. luteo-album L., auch auf Waldschlägen verbreitet.

Folgende 3 aus südlichen Gegenden stammende Kompositen, welche aber immer wieder mit frischem Samen eingeführt werden müssen, daher zeit- und ortsflüchtig sind, mögen noch erwähnt werden, nämlich Helminthia echioides Gärtn., von mir 1878 nicht selten im blauen Klee beobachtet, sogar im Rothklee am benachbarten Hohenstoffeln in einer Höhe von ca. 750 Meter; sodann Centaurea solstitialis L. schon 1835 beobachtet, und Xanthium spinosum L., 1876 im Ort Singen bemerkt.

Einige Kreuzblüthler, wie Neslia paniculata Desv. Hohentwieler Kartoffeläcker; Erysimum crepidifolium Rchb. am Berg; Diplotaxis tenuifolia Dec. mit Erucastrum incanum Koch, Singen gegen Worblingen; die Erucastrum selten und dem benachbarten Rheingebiete angehörig; ebenso Isatis tinctoria L. der Waid.

Papaver dubium L., Alsine tenuifolia Wahlb., Sagina apetala L. (Letztere seltener, z. B. in der Saatschule beim Bruderhof); Reseda lutea L. und speziell am Hohentwiel die R. luteola L., daselbst Cerastium semidecandrum L. mit C. brachypetalum Desp., C. glomeratum Thuill. auf feuchten Sandäckern nicht selten. Silene Otites Sm. Nur wenige Exemplare auf der Südseite des Berges, in Württemberg bis jetzt nur hier gefunden. Vaccaria pyramidata Med., Gipsophila muralis L., Dianthus prolifer L., Scleranthus perennis L., Portulaca oleracea L. nicht selten, letztere nur in den Weinbergen. Malva moschata L., häufig auf der Hohentwieler Schafweide, ab und zu auch in der Ebene in Kleefeldern. Linum tenuifolium L. im Kalk am Hohentwiel und im Kies, auch im Sand in der Ebene. Verbreitet sind Saxifraga tridactylites L. und Sambucus Ebulus L. Berg und Ebene. Von Umbelliferen: Orlaya grandiflora Hoffm., Torilis helvetica Gm., Turgenia latifolia Hoffm., Scandix Pecten L., Conium maculatum L., Bupleurum rotundifolium L., sämmtlich am Hohentwiel, Orlaya und Scandix auch in der Ebene. Am Berg einige ausgezeichnete Papilionaceen wie Oxytropis pilosa Dec. seit alter Zeit angegeben und noch häufig; Medicago minima Lam. auch am Bruderhof; Astragalus Cicer L. und Vicia lutea L. von welch’ letzterer ich jedoch noch kein Exemplar gesehen habe. Daselbst

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 530. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0530.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)