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die Steinbeere. Spiraea Aruncus L. am bewaldeten Abhang des Hohentwiel.

Verbreitet sind Vicia dumetorum L. und besonders V. tenuifolia Roth. hier besonders üppig; Orobus vernus in der Ebene nur im Walde beim Hofe und dort mit Actaea u. A. Kalk im Schuttland anzeigend (auf benachbarten Äckern dieses Horizontes Passerina!) auf den übrigen Kies- und Lehmböden O. tuberosus L.

Felsenpflanzen. An den Klingsteinfelsen fallen die blaugrauen Rasenbüsche von Festuca ovina L., var. glauca Koch, schon von Ferne in die Augen; Allium fallax Don. nach Schnizlein, aber weder von mir noch von Döll (badische Flora 1855 und 1862) hier beobachtet, häufig auf allen benachbarten Bergen; Rumex scutatus L., Valeriana tripteris L., Artemisia Absinthium L., Hieracium Jacquini Vill. Alyssum montanum L. und nach der Fl. W. auch Draba aizoides L., Sedum dasyphyllum L., S. boloniense Lois. Felsen und im Geröll; Saxifraga Aizoon L., Sempervivum tectorum L. die Hauswurz, an den steilsten, unzugänglichsten Felsen; die Pflanze ist entschieden wild.

Pflanzen an den Abhängen des Hohentwiel, an Weg- und Ackerrändern sowie auf bebautem Boden. Andropogon Ischaemum mit Melica ciliata L. häufig am Berg. Auf den Sandböden des Bruderhofes, auch in den Weinbergen, 6 Panicum-Arten als Ackerunkräuter, nämlich P. glabrum Gaud. P. sanguinale L. P. viride, verticillatum und glaucum L. und P. crus galli L. letztere häufig bis mannshoch im Hanf. Avena pratensis L., Phleum phalaroides Köl., Allium oleraceum L. und A. carinatum Sm. am Hohentwiel, daselbst in den Weinbergen A. vineale L. und unter dem Felsen südlich: Muscari racemosum Mill. Ornithogalum umbellatum an der Achbrücke; Iris variegata L. in Hecken am längst eingegangenen Burgweinberg.

Daphne Cneorum L. soll nach der Fl. W. vorkommen, habe aber trotz des eifrigsten Suchens kein Exemplar auftreiben können, auch Döll erwähnt den Standort nicht, obgleich der Hohentwiel von ihm und den Botanikern des Seekreises für die badische Flora sehr häufig besucht wurde. Passerina annua Wick. scheint früher häufig gewesen zu sein, Döll erwähnt: Hohentwiel, Singen und Hilzingen. Nun ist es mir erst im dritten Sommer geglückt, einige Exemplare aufzutreiben, nämlich 1 Stück am Remishofer Acker und ein zweites zwischen Hohenkrähen und

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 528. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0528.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)