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Pfarrer: Eus. Mar. Const. Harder 1756; Jos. Ant. Chrys. Grieninger 1759; Max Mar. Zach. Veeser 1761; Frz. Ant. Kupferschmid 1765; Christoph Konr. Wiffel 1793; Frz. Adam Zieger 1811; Bernh. Baumeister 1840; Fidel Schmid 1845; Dr. Lor. Lang 1852; Matth. Weiger 1872.


Wurmlingen,


Gemeinde II. Kl. mit Eisenbahnstation und Spinnfabrik, Haus; mit 1076 Einw., worunter 19 Evang. und 1 Israelit. Kath. Pfarrei, die Evang. sind nach Tuttlingen eingepfarrt. Eine Stunde nordwestlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Der große und sehr freundliche Ort liegt einladend und schön im breiten, sehr fruchtbaren, von gerundeten Waldbergen umkränzten Thale des Faulenbachs, da wo das Thal seine größte Breite gewinnt und kurz oberhalb seines Eintretens in das Eltathal. Bald unterhalb der Vereinigung des von Norden herfließenden Faulenbachs und der von Westen herkommenden Elta wird das in südöstlicher Richtung gegen Tuttlingen hinziehende Thal wieder enger, scheint sich zu schließen, so daß Wurmlingen geschützt in dem fruchtbaren Thalgrunde ruht. Einige benachbarte Höhen gewähren Aussichten, wie der Kapf und die nordwestlich vom Ort gelegene ehemalige „Burg“. Felspartien und Höhlen trifft man auf der Markung; beim sog. „Nonnenfelsen“ befindet sich eine kleine Höhle, zwei größere Höhlen birgt an der Felsenwand bei der „Burg“ das Ursulenthal, eine weitere liegt im Stierjörgenfelsen mit großem Eingang, der sich mit mannshoher Spalte in den Berg vertieft, ein Hund, den man hineinschlüpfen ließ, soll erst beim Steigkreuz wieder herausgekommen sein, und endlich der sog. Wagenrei, letztere Höhle 18–20 Fuß hoch bei 15 Fuß Breite.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 496. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0496.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)