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Hohenberg gemeinsamlich mit einem eichenen Hag umzäunt. 1790 wollte man den Baum mit einer Mauer oder mit Marksteinen einfassen, aber Württemberg und Rottweil protestirten. 1792 setzte Württemberg wegen der französischen Emigrirten an allen seinen Grenzen Säulen mit dem württembergischen Wappen. Fürstenberg protestirte, und Württemberg nahm sie wieder weg. (Gärt Msc.).

Bei Trossingen lagen zwei jetzt abgegangene Weiler: Hangendenhausen, von seiner Lage so genannt, im Gegensatz zu Thalhausen, das seinen eigenen Adel hatte, dessen Burg bei der noch jetzt so genannten Thalhauser Mühle gelegen haben soll, mit eigener Markung. Die Johanniter in Rottweil bezogen jährlich aus Thalhausen 5 fl. Zins, Hans Wehinger (Regg. 1443) aus Hans Heckhin Gütle daselbst 1 Mltr. Veesen, 2 Sch. Haber, 3 Hühner und 1/2 Viertel Eier. Des Dietzen Probst Hof in Thalhausen war ein Lehen von Fürstenberg, und der Korn- und Heuzehnten von der Herrschaft Lupfen. 1482 an St. Georgs Abend verkauften Groß Hans Freiburger und Balthas Luz im Namen seines unmündigen Sohnes Hans Michael, beide Bürger zu Rottweil, an die Gemeinde Trossingen ihr Dorf Thalhausen samt allen Häusern, Gütern, Rechten für ledig und eigen um 900 gute rhein. Gulden. Zeugen sind Konrad Ufflinger und Hans Wehinger, Richter zu Rottweil. Die auf den einzelnen Höfen haftenden Gilten und Zinse wurden denen vorbehalten, die sie bisher bezogen (Köhler).

Besitz in Trossingen hatten auch die Rottweiler Bürger Schappel und Hagg; Kl. Rottenmünster, Amtenhausen, sowie der Spital und die Kapellenkirche in Rottweil, letztere u. a. 2 Höfe (Ruckg. 2, 337).

1633 wurde Trossingen von Villingen aus zerstört und die Einwohner zerstreut. Von 1640 an war es Filial von Aldingen und bekam erst 1651 wieder einen Pfarrer, als sich 150 Bewohner gesammelt (Diak. Schmid Msc.). – 1735 oder 36 mußte Trossingen wegen Widersetzlichkeit gegen den Jud Süß 2000 fl. Strafe bezahlen (Moser Patr. Arch. 1, 206). – 1796 Dez. lagen im Quartier 100 Mann vom Condé’schen Corps mit 200 Pferden. Auf die Kaiserlichen folgten die Franzosen. Es brach die Rinderpest aus und hielt bis 1799 an, so daß die Ställe beinahe leer wurden. 1799 waren wieder Truppendurchzüge. Im Dez. lag der Stab des Regiments Pr. Carl v. Lothringen im Orte; und als er April 1800 nach

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 478. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0478.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)