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11. Okt. 1841 fand ein Brand statt, ebenso 28. Apr. 1846. Der große Brand von 1860 brach aus am 23. Aug. und zerstörte 95 Haupt- und 17 Nebengebäude (8 weitere wurden zum Theil bedeutend beschädigt). Die Zahl der Abgebrannten, großentheils Leute von der ärmeren Klasse, betrug 952 Köpfe, welche 201 verschiedenen Haushaltungen angehörten. Der Brandversicherungsanschlag für obige Gebäude belief sich auf 205.950 fl., und die dafür geleistete Vergütung auf 189.303 fl.; der Mobiliarverlust wurde zu 136.839 fl. taxirt, wovon nur 8374 fl. vergütet wurden, da nur 3 Familien versichert waren. Übrigens giengen an freiwilligen Unterstützungen – außer vielen Naturalbeiträgen, namentlich an Kleidern und Leibweißzeug – über 40.000 fl. ein. Der Wiederaufbau des Orts gieng größtentheils im J. 1861 vor sich; einzelne Gebäude, wie z. B. das Pfarrhaus, wurden erst 1862 bewohnbar. 1

30. Juli 797 gibt in Dainingas Trudbert sein Besitzthum in Weigheim und Trossingen ans Kl. St. Gallen (W. Urk. B. 1, 49). 1. Sept. 818 gibt Kunfred alles, was er in Tainingas zu Erbe besitzt, an’s Kl. St. Gallen (eb. 93). 10. April 870 zu Neidingen gibt Erfker an’s Kl. St. Gallen gegen eine Hube in Weigheim alles was er in Thuninger Markung hat, nebst noch weiteren 8 Jaucherten zu Ablösung eines jährl. Grundzinses, den er aus seinem Eigenthum zu erlegen hatte (eb. 171). 1084–85 Walther von Theningen (?) ein Mitbegründer des Kl. St. Georgen (Martini 13). Um 1091 stiftet ein Gerhard das Gut Studeholz bei Thuningen ans Kl. St. Georgen (eb. 66). 1275 fatirt der Rektor 10 M. (circa 240 fl.) und zahlt im ersten Termin, im zweiten erst post sententiam contra non solventes promulgatam, d. h. nach bischöfl. Bannandrohung, seinen Kreuzzugszehnten (lib dec.). 1295 gibt Benz Stöckle ein Gut zu Thuningen ans Kl. Rottenmünster (Doc. B. 501; Fürst. Urk. B. 1, 639). 1297 wurde die Allerheiligenkapelle zu St. Georgen gestiftet von Hugo und Konrad von Burgberg und mit bedeutendem Einkommen von 3 Höfen in Thuningen begabt unter der Bedingung, daß daselbst wöchentlich 3 Messen gelesen werden, da dort die Leiber der Eltern des Stifters liegen. (Mart. 110). 1310 St. Blasien Konrad von Thuningen Zeuge in einem Vergleich des Klosters (Fürst. U. B. 2, 50). 1310 bekam das Kl. St. Georgen einige Güter in Weiler von Jo. von Tannegg, gesessen zu Thuningen, die von Konrad und Aigilwart von Falkenstein zu Lehen sind, nämlich das Widdumgut, das Pantersgut, das Leulinsgut, für 26. Pf. Heller. (Glatz Coll.) 1312 Amtenhausen: Der Jäger von Thuningen gibt von dem Hof in Schwenningen 11 Sch. Kernen, 11 Sch. Haber und 4 Hühner (Arch. Donauesch.). 2. Febr. 1324 St. Blasien Berthold von Thuningen Zeuge in einem Verzicht an das Kloster (Fürst. U. B. 2, 123). 11. Nov. 1331 ist Konrad von Thuningen Bürge für Heinrich von Offenburg (Mone Z. s. 8, 118). 1340 gibt Jo. von Tannegg der Marg. Ermeltucherin sein Gut zu Thuningen zu kaufen. (Rottenm. Doc. B.) 31. Dez. 1360 gab Gr. Haug von Fürstenberg einem Bürger in Villingen, Heinr.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 467. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0467.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)