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Reversbriefe, sowie Berichte und Missive, die Pfarrei Seitingen, deren Güter, Zehnten und übrige Benefizien betreffend (eb.). 1487 Freitag vor Oculi, Urtheilsbrief zwischen Sigmund Hauser, Anwalt meiner gnädigen Frau von Österreich und Hans Schmid von Oberflacht und 2 anderen Bürgern von Seitingen andererseits, wonach bemeldete drei von wegen eines Todtschlags solch ihr Unrecht der obgenannten Frau mit ihrem Gut und des Todten Freund mit ihrem Leib, Person und bar gen bar gerichtet werden solle. (St. Arch.). 1520–1789 vergibt Konstanz die Mühle in Seitingen (eb.). 1537–1776 Lehenbriefe über den Kehlhof und das Kelleramt (eb.). Die Träger führen hauptsächlich die Namen Merz, Schleich, Butsch, Effinger. 11. Juli 1544, Vertrag zwischen dem Domprobst und dem Pfarrvikar zu Seitingen, in Betreff der Zehnten von 3 Gütern und des Baues des Pfarrhofs (eb.). 1544 verweist die Domprobstei den Pfarrvikar in Seitingen auf die Novalzehnten in Durchhausen (eb.). 1547–1776 Lehensreverse über das der Domprobstei lehenbare Taferngut, Maierhof, Stegershof und Dechenhof (eb.). 1561 wird Hans Storer mit dem Täfergütle belehnt, 1568 Hans Gilg, 1575 Hans Schleich, 1595 wird der Dechenhof hälftig an Hans Wältin gelehnt, 1600 zur anderen Hälfte an Ge. Merz (eb.). 1561 stellt Hans Seifrid über das Lehen in Oberflacht, welches jährlich auf Martini 3 Sch. Veesen und 3 Sch. Haber giltet, einen Revers aus (eb.). 1696 verleiht Christof Gr. von Schallenberg und Lupfen den Dekaneihof in Seitingen (eb.). 1612 belehnt die Äbt. Kunigundis von Rottenmünster mit einem Hofgut in Oberflacht (eb.). 1736 hat die Pfarrei Seitingen Zehnten und Gilten in Durchhausen, ebenso 1781 den Novalzehnten (eb.).

Oberflacht ist ein lupfisches Kunkellehen von Hewen und von Stühlingen (s. o.) 31. August 1407 Lehenbrief Gr. Hans von Lupfen für Hans von Wiler über einen Hof zu Oberflacht, 21. Jan. 1462 desgl. für Hans Vogt von Punt; 15. Jan. 1506 für Iteleck von Reischach; 1543 für Laux von Reischach; 1564 für Marx von Reischach; 1590 Marsch. Konr. von Pappenheim für Hans Ernst von Reischach; 1622 für Bernh. Vogler; 1625 für Ge. Walk; 1655 Gr. Fr. Rud. v. Fürst. für Hans Jak. Lindner, 1555 verleiht Gr. Joachim von Lupfen den Lupfener Hof einem Bastard des geistl. Herrn Gr. Joh. von Lupfen. 1660 Verleihung an Hans Christ. Vogler; 1698 an Jo. Friedr. Vogler 1727 an Jo. Bapt. Senger; 1768 an Fridolin von Senger; 1798 an Gebele von Waldstein. 1820 Erwerbung des Lehens durch den Lehensherrn. 1821–43 Ablösung der Lehensgefälle.

Pfarrer: Heinrich von Honberg 1482 (St. Arch.); Hattler 1544; Jak. Stehelin 1580; Christian Maylen 1612 (s. Durchhausen); Ferd. de Thann 1623 (Gaißer); Anast. Gebel 1638 (eb.); Marc. Jung 1641; Hagen 1711; Ge. Vogler 1742; Lor. Weißhar; Joh. Ant. Chrys. Grieninger 1760; Fr. Jos. Huber 1779; Adr. Fr. Vogel 1781; Jos. Ant. Helderle 1801; Jos. Ant. Diosk. Guldin 1801; Joh. Ev. Brielmaier 1827; Hoffmann 1836; Stütz 1843; Leop. Braun 1853.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 437. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0437.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)