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Filial von Trossingen, bis es 19. Febr. 1846 einen eigenen Pfarrverweser erhielt.

Mit Trossingen gehörte es zur Herrschaft Lupfen; 1299 wurde es mit Thuningen (s. das.) von Eberhard von Lupfen an Heinrich von Lupfen gegeben. 1444 kam es an Wirtemberg. Die Ansprüche Österreichs waren wie in Trossingen; ebenso die fürstenbergischen. Kloster Reichenau hatte hier Gefälle (1580 St. Arch.) und daher das Domkapitel Konstanz eine Zehentscheuer; die Armenfondspflege Rottweil auf einem Theil der Wiesen den Heuzehnten (Köhler). Auch Lupfen behielt Lehen, welche später an Fürstenberg übergiengen. Besonders begütert aber war Kl. Rottenmünster.

1624 hatte Schura 15 Bürger. 1796 plünderten die Franzosen und verursachten einen Schaden von etwa 10.000 fl. 7.–8. Mai 1849 fand ein großer Brand statt, von dem 41 Familien betroffen wurden.

1325 geben Jo. und Heinr. v. Balgheim wegen ihrer Schwester dem Kl. Rottenmünster ein Gut in Schura. (Doc. b.) 1369 verkauft Benz Käck von Schura Güter an Kl. Rottenmünster (eb.). 1369 kauft Bernhard Strobel von Schura Lehengüter des Kl. Rottenmünster von Marquard Denkinger von Villingen um 9 Pf. (eb.). 1388 verkauft Jo. Hagg von Schura an Frau Anna im Kloster eine Gilt und das Vogteirecht aus einem Hof in Schura (eb.). 1398 Hohenberg. Brandschatzungsverz.: Item so hant die Engelfriden inne das Dorf Schurheim, das will man nicht lassen schatzen. (Schmid Mon. Hohenb. Nr. 793). 1399 hat von Lupfen einen Hof Ott v. Balb und Dietr. Canzler, Zinsen und Gilten dieselben und Heinr. der Vogt von Rottweil. (Donauesch. Salb.) 3. Mai 1443 gibt Gr. Eberhard von Lupfen Güter zu Schura an Hans Wähinger (s. Tross.). 1447 acquirirt Kl. Rottenmünster das Vogteirecht aus dem Käkenhof in Schura (Doc. b.) 18. Dez. 1598 entläßt Kard. Andr. v. Österreich, Bischof von Konstanz, gegen gebührenden Abtrag Agatha Schneckenburgerin von Schura der Leibeigenschaft. (St. Arch.) Ein Drittel an dem Schumplinsgütle in Schura und ein Drittel an dem Kehlhofzehnten zu Trossingen, was Jo. Christof von und zu Rotenstein von Maria Marg. Nithardin geb. Spreterin v. Kreidenstein mit lehensherrlich fürstenbergischem Konsens erkauft hat, ist ein Kunkellehen von Stühlingen und dem Freih. von Rotenstein verliehen. (Arch. Donauesch.) Secularisirung 1806 s. Tross.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 428. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0428.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)