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Geschlecht oder cund Krieg zusammengesetzten, erscheint 30. März 797, als Warin Güter hier (in der Berchtoldsbaar unter Graf Karamann) an’s Kloster St. Gallen gibt. –

20. März 1092 schenkt Ulrich von Hausen auf Bitte seiner Schwester Gerhilde zwei Güter hier an’s Kloster Sankt Georgen. (Not. fund.).

10. Februar 1095 schenken die Brüder Luff und Egololf (von Thalhausen) demselben einen Mansus in Kunningen juxta Calphen castrum (eb.) 1163 bestätigt Bischof Hermann von Constanz dem Kloster das Recht auf die Kirche. „Sie ist von Alters her keiner andern Kirche unterworfen, sondern darf für sich Taufen, Begräbnisse, Zehenten, Gottesdienste und kirchliche Rechte haben. Kein Priester, den nicht das Kloster gewollt und bestätigt hat, kann darin ein Recht ausüben. Doch hat er auf Berufung des Archidiacons mit seinen Untergebenen in die Kirche Seitingen zu kommen und nach kirchlichem Recht vor ihm zu erscheinen (W. U. B. 2, 146).“ St. Georgen versah den Ort abwechselnd mit Hausen o. V., wo der Pfarrhof stand. 1275 residirte der Rector für Gunningen, Magister Conrad, in Wolterdingen und hatte noch die Pfründen Fischbach und Dietingen (lib. dec.), 1536 kam Gunningen nach Seitingen, wohin die gangbaren Leute gehen sollten, die Altersschwachen nach Durchhausen. In Gunningen wurde wöchentlich eine Messe gelesen. Einen eigenen Pfarrer erhielt Gunningen erst in unserem Jahrhundert. 1817 wurde die Kirche des heil. Georg neu gebaut mit 3998 fl. Baukosten außer den Fuhr- und Handfrohnen.

Den nicht zu St. Georgen gehörigen Halbtheil des Orts besaß sammt der Kirchenvogtei 1371 Heinrich von Blumberg, ohne Zweifel von Karpfen her (vgl. Regg unter 1444), verkaufte ihn aber 1378 mit Gericht, Vogtei und allen Rechten an Heinrich Dietinger und Albrecht Hagg, Bürger in Rottweil, um 260 Pfd. Heller. 1404 überließ Albrecht Hagg seinen Theil an Gunningen an seinen Vetter Berthold Hagg. Im gleichen Jahr verkauft dieser denselben an Heinrich Dietinger und Seifried Egger, seinen Schwager, mit allem Zubehör um 320 fl. 1452 aber verkaufen Hans Dietinger seinen Theil und Heinrich und Magdalena Freiburger den ihrigen an’s Kloster St. Georgen um je 200 fl. Neben diesem waren auch die Domprobstei Constanz, das Kloster Rottenmünster begütert; und 1429 Dienstag nach Hilari hatte Aigilwarth von Falkenstein an Benz Dornhain zu Rottweil seinen Theil des Zehntens zu

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 320. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0320.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)