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Fridingen (von einem mit frido beginnenden a. d. Personnamen abzuleiten) kommt mit Kirche zuerst 850 bei einer Schenkung ans Kloster St. Gallen vor. Das benachbarte Grindelbuch (Bad.) schenkte 1183 Hermann v. Fridingen dem Kloster Salem (U. B. 2, 231, 240, 292). Anderes erwarb dieses von der Kirche daselbst mit Einwilligung des Pleban Burkhard gegen Bezahlung von 11 Pfd. an Rudolf von Fridingen und tauschweise. (Ztschr. f. d. Gesch. des Oberrh. 31, 66). Dasselbe erhielt 1257 (verhandelt zu Fridingen, wohl dem unsern) ein Lehengut von Konrad genannt Habse, das dieser von Konr. von Wartenberg hatte, im Tausch gegen zwei Äcker in Grindelbuch (Ebend. 2, 81).

Edle von Fridingen kommen vor und zwar Anfangs besonders in Verbindung mit Hohenberg und Österreich, später mit Wirtemberg und Fürstenberg[1]: Folkmar, welcher 1089 ein Gut in Martinsweiler an’s Kloster St. Georgen schenkte (Martini 66), obgenannter Hermann 1183; Rudolf nobilis vir de Fr., der dem Kl. Salem 1194 eine Wiese in Grindelbuch verkauft und dem Burkhard Truchseß von Rotenfels erlaubt, Zehnten daselbst, die derselbe von ihm zu Lehen trägt, diesem Kloster zu verkaufen (Mone Z. s. 1, 324, 331); Ulrich, Probst zu Beuron 1192–1202 (Weisk. Beur. 11); Heinrich 1334; Rudolf Landvogt in Sundgau, 1341, 1354; Hans 1366, 1392; Ulrich, Rudolf und dessen Söhne Heinrich und Rudolf 1392; Heinrich und Rudolf kaufen 1415 die Herrschaft Blumnegg und verkaufen sie 1432 an’s Kloster St. Blasien, 1437 kaufen sie die Burg und Herrschaft Lupfen (s. Thalheim). Der Antheil Heinrich’s kommt an Stefan von Emershofen, das Ganze 1444 an Wirtemberg. 1441 kommt Jakob v. Fridingen als Fürstenbergischer Lehensmann vor. Rudolf war 1451 wirtemb. Rath (Steinh. 3, 76) und kaufte 1463 von Hans, Stefans von Emershofen Sohn, seinen Theil an Bodelshausen, wirtembergisches Lehen (Gab.); Conrad und Jacob von Fridingen im St. Georgenschild


  1. Das Verhältnis dieser Familie zu den Hegauer Fridingern ist nicht aufgeklärt. Die Forscher Prof. v. Roth und Forstrath Tscherning nehmen nur eine, aus dem Hegau stammende Familie an. In unserer Darstellung sind nach dem Vorgang von Pfaff diejenigen Fridinger hieher gezogen, welche nicht unzweifelhaft dem Hegau angehören. Sieht man von den Grindelbucher Notizen ab, so dürfte allerdings nichts weiter für die Annahme einer Donau-Familie oder Linie des Namens sprechen.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 311. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0311.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)