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7. Nov. 1430 begibt sich Anna die Weberin von Tuttlingen, vormals Leibeigene des Junkers Wilh. Schenk von Stauffenberg, in die Leibeigenschaft des Freih. Hans v. Zimmern (Z. s. f. Gesch. des O. R. 30, 2. S. 199.

1470 30. Mai instrumentum wie Gr. Eberhard’s von Wirtemberg Anwalt zu Urach vor einem notario und Gezeugen von einer anmaßenen Urteil, so vor dem Hochgericht zu Rottweil für Erhard Dorner und die von Tuttlingen, Oberbaldingen und Effingen ergangen, als man die Sach vermöge der wirtembergischen Freiheit nicht weisen wollen, an kais. Majestät appellirt hat (St. Arch.) 1509 Samstag nach Margarathen verkaufen Hans Silberberger und Alex. Stokhar von Schaffhausen an Tuttlinger, Effinger, Schwenninger und Oberbaldinger eine Gilt um 300 fl. (eb.) 1518 Vertrag zwischen Tuttlingen und Klingenberg in Möhringen betr. den Wildbann im Koppenhan. (Arch. Donauesch.) 1582 gibt H. Ludwig der Stadt Tuttlingen zur Besetzung und Pflasterung der Stadt bei dem neuen Kornkasten aus Gnaden 20 fl. (St.-Arch.)


Durchhausen,
Gemeinde III. Kl. mit 549 Einw., worunter 8 Ev. Kath. Pfarrei; die Evangelischen sind nach Schura eingepfarrt. 31/4 Stunden nordwestlich von der Oberamtsstadt gelegen.

In dem anmuthigen Schönbach-Thal, am nördlichen Fuß des majestätischen, waldbekrönten Hohenlupfen, liegt angenehm das etwas lang gestreckte, freundliche Dorf, welches, mit Ausnahme einer über die Thalebene hinüberziehenden Seitenstraße, an die durch den Ort führende Tuttlingen-Trossinger Vizinalstraße ziemlich zerstreut hingebaut ist. Der Ort besteht theils aus schönen Bauernwohnungen, theils aus minder ansehnlichen Häusern, die nicht selten noch mit Schindeln gedeckt, zuweilen auch mit Schindeln verkleidet sind; zwischen und hinter den Gebäuden bestehen in mäßiger Ausdehnung Obstbaumpflanzungen, aus denen mitunter hohe Pappeln hervorwachsen. Eines der großen Bauernhäuser zeichnet sich aus durch das reich geschnitzte, in Drachenköpfe endigende Balkenwerk des Giebels. Außer der schon genannten durch den Ort führenden Vizinalstraße bestehen noch weitere nach Schura und Thalheim. Über den durch den nördlichen Theil des Orts fließenden Schönbach führen 6 hölzerne, mit steinernen Stockmauern versehene, unbedeutende Brücken.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 296. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0296.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)