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in Oberschw., S. 257: Wilh. v. Baldeck, Schultheiß, Bürgermeister u. Gericht zu Tuttlingen schreiben 1. Mai an Truchseß Georg: Heute Nacht versammeln sich die Bauern zu Möhringen. Nach glaubhafter Kundschaft soll H. Ulrich diese Nacht zu denselben dorthin kommen, ebenso die von Waldshut, welche mit 2 Büchsen unterwegs sind, und andere Bauern von Lenzkirch. Ist der Haufen vollständig beisammen, so will derselbe Tuttlingen angreifen, weshalb sie, die von Tuttlingen, sich rüsten und als fromme Leute mit Gott und mit Freuden gewärtig sein wollen. Sie hoffen, der Truchseß zuvörderst werde sie im Falle der Noth treten. Eb. S. 263 Brief des Landschreibers zu Ravensburg 5. Mai: Die Bauern im Hegau und auf dem Schwarzwald haben sich, als Herr Jörg Truchseß mit des Bundsherr einestheils durch das Hegau und auf Tuttlingen gezogen, in ihren Vortheil gen Thengen gelagert, aber Herr Truchseß ist nicht zu ihnen gezogen, denn er eilends auf das Land Wirtemberg ziehen müssen. Ferner eb. S. 28 Vollmacht des Erzh. Ferdinand gegen die Bauern im Brig-Thal und im Amt Tuttlingen. Eb. S. 51, 8. Jan. Die Kommissarien Erzh. Ferdinand’s zu Stockach haben gemeldet, daß sie die Unterthanen der Stadt Villingen, die des Abts zu St. Georgen und die aus dem Amte Tuttlingen auf trium regum vor sich erfordert haben. S. 91: Die Kommissarien melden 22. Jan. über die Reisigen in Tuttlingen. Sie rathen, Wolf Dietrichen von Honburg, dem Vogte, unverzüglich zu befehlen, diese Reisigen bis Sonntag 29. Jan. zu Tuttlingen aufzuhalten. Nach diesem Termin wollen sie dieselben in des Erzherzog’s Sold nehmen. S. 95: 28. Jan. fordert Truchseß von Stockach den Vogt von Tuttlingen, Wolf Dietrich von Honburg, auf, zum Entsatz von Hüfingen zu kommen. 29. Jan. schreibt er von Engen an Gr. Joachim v. Zollern, die bewilligten 250 Knechte aus Hohenberg und von Rottenburg unverzüglich nach Tuttlingen zu senden. S. 118: 24. Febr. schreibt Erzh. Ferdinand, Truchseß soll ihm unter anderem melden, wie viel Volk zu Tuttlingen liege. S. 148: 10. März schreiben Kanzler, Regenten und Räthe an die Truchsessen, der Keller von Tuttlingen habe ihnen angezeigt, daß die zu Tuttlingen in Besatzung liegenden Büchsenschützen von Balingen gerne Erlaubniß hätten, heimzuziehen; sie haben sie aber angewiesen, noch dort zu bleiben.

Dreißigjähriger Krieg: 1624 bat ein Landmilizkapitain, Paul Rabus, zu dem Kinde, das ihm getauft wurde, nicht nur viele Honoratioren, sondern 3 ganze Kompagnien, die Tuttlinger, Ebinger und St. Georger, im Ganzen 312 Personen zu Gevatter (Köhler, nach Breuninger. Urquelle der Donau). 20. Nov. 1632 bittet Hans Dietrich v. Karpfen für seine Familie und die Unterthanen zu Hausen und Rietheim bei der Direktion des Ritterkantons Neckarschwarzwald um Milderung der Kontributionen, um Verwendung bei dem König von Schweden, daß die Gegend von Mühlheim und der Herrschaft Karpfen nicht mehr so arg von schwedischen Soldaten verwüstet werden dürfe, um Vermittlung, daß die beschwerlichen Durchmärsche abgestellt werden (Glatz, Karpfen). 21. Juli 1633 klagte Hans Dietrich über die allgemeine Unsicherheit und besonders über den Schaden, den ihm die zu Weilheim und Wurmlingen quartierenden Franzosen unter Oberst Schlosser zugefügt haben (eb.).

Fischenz: 1455 verleiht sie Gr. Eberhard im Bart dem Heinr. Strölin, von der von Thengen bis zu Friedrich’s von Enzberg Wasser

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 294. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0294.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)