Seite:OberamtTuttlingen0255.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Beim Bierkeller vor dem Engenerthor befand sich das Hochgericht.

Benennungen, die einen historischen Werth haben möchten und auf abgegangene Burgen, Wohnplätze, Begräbnisstätten etc. hindeuten, sind auf der Markung folgende: „Freiburg“, bei der Witthoh-Steige, eine Stunde östlich der Stadt „Mauerannenhölzle“, in der Nähe „Schelmenäcker“.

Im Mohrentobel, einer Schlucht, 1/2 Stunde nördlich der Stadt, geht das Muotesheer.

b) Aichhalderhof, liegt eine Stunde südsüdöstlich von der Stadt, auf der „Eck“ und gewährt eine prachtvolle Aussicht an die Schweizeralpen, zu demselben gehört ein fast ganz arrondirtes Gut von etwa 80 Morgen. Hier stand ehemals, von zwei Brüdern bewohnt, das Bruderhaus St. Johannis auf Eichhalden mit einer St. Johanniskapelle, zu der viel Wallfahrten geschahen, es hatte einen schönen Wald, Äcker und Wiesen; 1471 bestätigte ihm das Kl. Reichenau die Steuerfreiheit. Bei der Reformation ging es ein; seine Besitzungen erhielt der Armenkasten in Tuttlingen, das Johannesbild holten die Emminger in ihre Kirche, wo es noch steht. (Schmid.)

c) Bleiche, 3/4 Stunden nordöstlich der Stadt im Donauthal.

d) Brühlmühle, eine starke Viertelstunde nordwestlich der Stadt an der Elta gelegen.

e) Bruderhof, s. unten bei Hohentwiel.

f) Donaufeld, Fabrik, 1/2 Stunde südwestlich der Stadt, an der Donau gelegen, mit bedeckter Holzbrücke.

g) Hohentwiel, s. unten in einem besonderen Abschnitt.

h) Lerchenhalde, Haus, 1/4 Stunde nordwestlich von der Stadt gelegen.

i) Lohhof, liegt auf dem Witthoh an der Landesgrenze, 11/4 Stunde südlich der Stadt, an der Straße nach Hattingen. Dazu gehört ein 260 Morgen großes, ziemlich arrondirtes Gut. In seiner Nähe, schon auf badischem Gebiet, liegt der höchste Punkt des Witthoh, der eine ganz wundervolle Aussicht gewährt.

k) Ludwigsthal, siehe nächste Seite ff.

l) Maienthalhof, eine Stunde südöstlich, in einer stillen Thalbucht gelegen; der aus 70 Morgen bestehende Hof wurde größtentheils aus unbenützten Feldern vom verst. Postmeister Baader in Tuttlingen gegründet.

m) Papiermühle, liegt eine starke halbe Stunde nordöstlich der Stadt im Donauthal.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 255. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0255.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)