Seite:OberamtTuttlingen0227.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

jetzt Wurmlingen) zugetheilt. Im liber decimationis 1275 werden genannt: Der Dekan von Kirchen, der zugleich Weigheim inne hat, das Plebanat und die Vikarei Fridingen, das Plebanat Mühlheim, das Rektorat Nendingen, das Plebanat Tuttlingen mit 2 Kirchen, Thalheim und Rietheim vereinigt mit dem Rektorat Sunthausen, das Rektorat Thuningen, Mühlhausen vereinigt mit St. Johann auf Reichenau, das Plebanat Trossingen, das Rektorat Hausen am Karpfen, das (unbesetzte) Rektorat Gunningen, das Rektorat Wurmlingen, die Probstei Seitingen, das Rektorat Renquishausen; in’s Dekanat Schömberg gehörte Irrendorf, zur Probstei Beuron zählend, ins Dekanat Laiz das Plebanat Neuhausen. Zu den Quartpfarreien des Bisthums Konstanz gehörten 1324 Tuttlingen und Fridingen. Im liber marcarum 1360–70 heißt Schura Filial von Trossingen, Kolbingen von Fridingen, Stetten von Nendingen, Weilheim von Wurmlingen, Durchhausen von Seitingen.

Nach der Reformation wurde 1547 das Dekanat Tuttlingen errichtet, das bis 1684 auch Hornberg und St. Georgen umfaßte; es kam 1577 zum Generalat Tübingen, später Bebenhausen, 3. Nov. 1810 wieder zum Generalat Tübingen, 18. Okt. 1823 zum Generalat Reutlingen. 14. Juni 1807 hatte es außer dem 1810 an Baden abgetretenen Öffingen (mit Biesingen und Baldingen, während Sunthausen bis 1871 in Thuningen eingepfarrt war) die gleichen Orte wie jetzt, nemlich: Tuttlingen mit Ludwigsthal, Hohentwiel, Neuhausen, Rietheim, Hausen, Thalheim, Thuningen, Trossingen, Schura, Aldingen, Schwenningen. Die katholischen Orte blieben im alten Verbande (Landkapitel Wurmlingen), dem sie durch die Organisation vom 3. Nov. 1810 zugesprochen wurden.

Kirchliche Institute, alle nur von geringerer und vorübergehender Bedeutung, waren die Frauenklause zu Thalheim, das Bruderhaus St. Johannis auf Eichhalden bei Tuttlingen, die Franziskanerinnenklausur und das Kapuzinerkloster zu Wurmlingen und die Wallfahrt auf dem Welschenberg bei Mühlheim.


Besondere Schicksale.

Durch seine strategisch wichtige Lage, für welche besonders die festen Orte Hohentwiel und Tuttlingen, sowie die uralte, schon im vorigen Jahrtausend genannte Schweizerstraße in Betracht kommen, spielte unser Bezirk in den meisten Kriegen, so im

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0227.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)