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geeigneten Örtlichkeiten allenthalben gemeinen „Mauerasseln“ und „Kellerasseln“: Oniscus muravius Cuv., Porcellio scaber Brandt, P. dilatatus Brandt, P. pictus Brandt und Armadillidium vulgare Milne Edwards habe ich um Tuttlingen gefunden. Porcellio trivittatus Lereboullet. Von ihm gibt es eine ockergelbe und eine hellziegelrothe Varietät, die Herrich-Schäffer als eigene Art P. ochraceus aufführt. In der Umgegend von Stuttgart fand ich dieselbe, aber immer vereinzelt, am Hasenberg und am Hohenheimer „Königssträßle“ unter Steinen, häufiger bei Ditzingen in morschen Weidenstämmen; um Tuttlingen habe ich sie vergebens gesucht. Porcellio nemorensis H. Sch. Hier die gewöhnlichste Art unter Steinen im Wald, um Stuttgart vereinzelt unter Baumrinden im Bopserwald am Königssträßle und in der Nähe der Gaiseiche. Porcellio maculicornis H. Sch. (ohne Zweifel Porc. pruinosus Brandt). Diese Assel, die beträchtlich kleiner ist als ihre Gattungsverwandten, zwetschgenfarbig und wie diese Frucht weißlich bereift mit langen, schwarz-weißen Fühlern, traf ich bis jetzt nur an zwei Orten, aber beidemal in stark bevölkerten Kolonien: in Tuttlingen hinter der Bierbrauerei zum „deutschen Hof“ und in Stuttgart in dem Mulm eines alten Gewächshauses des Handelsgärtners Schneider. Porcellio armadilloides Lereboullet. Oniscus saxatilis Hartmann[1]. Das Thier ist leicht daran zu erkennen, daß es sich zusammenkugeln kann, wie die eigentlichen Kugelasseln. Um Tuttlingen fand ich


    Tom. VI. 1833.) Lereboullet, Memoire sur les crustacés de la famille des cloportides etc. (Mém. de la societé d’hist. nat. de Strassbourg IV.) Schnitzler, De oniscineis agri Bonnensis. Dissertatio 1853.

  1. Mein Großvater († 1823 als O.-A.-Arzt in Backnang), unter den damaligen Naturkundigen in Württemberg hochgeschätzt, hat in jüngeren Jahren unter anderen den Asseln der Stuttgarter Gegend seine besondere Aufmerksamkeit geschenkt und über dieselben eingehende Aufzeichnungen gemacht. Mit dem gleichen Gegenstand war damals auch der mit H. befreundete Cuvier in Paris beschäftigt. Am Schluß seiner Abhandlung: „Memoire sur les cloportes terrestres“ (Journal d’histoire naturelle. Paris 1792, pag. 18 ff.) sagt er: „l’ ajoute ici la notice de deux espéces que je n’ai point vuer, mais dont la description m’a été envoyée par M. Hartmann de Stuttgardt, aux indications duquel je dois d’avoir trouvé la plupart des espéces décrites ci-dessus. Il nomme la première Oniscus saxatilis . .. enfin ce qui est plus remarquable, elle a la proprieté de se rouler en boule.“ Schnitzler hat auf diese Eigenschaft hin das neue Genus Cylisticus gemacht. W. H.
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0083.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)