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den Kopf. Von 1818–1821 wurden 22 M. Allmanden angebaut. Die Felder sind besser, als in Steinenberg, weniger mühsam zu bebauen, und ergiebiger, die Einwohner aber in gedrückteren Verhältnissen. Der Wieswachs ist trefflich. Mehrere treiben Handel mit gedörrten Gelbenrüben, Gurken, weißen Kochbohnen, Wälschkorn und Hirsen. Der Weiler hat ein Armenhaus, auch befindet sich in demselben eine Schule (s. oben).

Miedelsbach, alt Muetingsbach, Mutispach, Mutenspach, Mutelspach, Mütelsbach, kommt zuerst vor i. J. 1297 Febr. 2., als Kloster Adelberg von der Urbachischen Familie hier Erwerbungen (1/2 Mühle etc.) machte, was auch in den Jahren 1317 und 1411 geschah. Neben den von Urbach, die 1424 einen hiesigen Leibeigenen um 62 fl. an die Grafen von Württemberg verkauften, waren auch die Nothafte allhier begütert; auch von diesen erwarb genanntes Kloster zu wiederholten Malen, namentlich 1385, 1400 einzelne Güter durch Kauf. Im J. 1344 trugen die Nothafte einen Hof in Miedelsbach an Württemberg zu Lehen auf. – Einkünfte hiesigen Orts befanden sich unter denjenigen, welche i. J. 1536 Herzog Ulrich von Württemberg vom Kloster Elchingen ertauschte. Das Kloster Adelberg hatte hier alle Obrigkeit, 3 Güter ausgenommen, die mit derselben nach Haubersbronn gehörten. Adelberg besaß 1524 einen in 4 Theile getheilten Hof und 41/2 Sölden, die Katharinen-Pfründe zu Schorndorf einen ihr 1387 von Eberhard von Urbach bei der Dotation übergebenen Hof und die Kellerei: zwei Lehen und die Mühle; woraus der ganze Hofbestand zu ersehen ist. Der große Zehnte gehörte den Klöstern Lorch, Elchingen und Adelberg; am kleinen war die Pfarrei Schorndorf betheiligt.

c. Steinbruck, Weiler, 1/2 Stunde östlich von Steinenberg, über dem Gutenauer Thälchen, an das Oberamt Welzheim grenzend, gelegen. Die eigene Markung des Weilers zählt 273/8 M. Gärten, 1826/8 M. Äcker, 1166/8 M. Wiesen und nur 5/8 M. Weinberge; etwa 3 M. Baufeldes auf den Kopf. Hier sind einige größere Hofbauern mit größerem Viehstand. Die Wiesen sind weniger ergiebig, die Kartoffeln aber gerathen besonders gut. Auch finden sich noch Rindviehweiden und das Brennen der Felder. Einige Steinbrüche liefern gutes Straßenbau-Material.

Der Weiler besteht aus 1 Hof, der dem Kloster Adelberg, ins Amt Steinenberg gehörte, und aus 3 unter dem Stab Urbach gestandenen Lehen, wovon 2 der Augsburg’schen Pfarr-Pfründe im Dorf Lorch und 1 dem Kloster Lorch gehörten. Der Frucht- und Heu-Zehente stand früher dem Kloster Adelberg und der Pfarrei Steinenberg zu.

Noch 1524 lag bei Steinbruck der dem Kloster Adelberg zugestandene Hof Gleffheim.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Schorndorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1851, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtSchorndorf0186.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)