Seite:OberamtSchorndorf0157.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Klosters erschienen seyn, aus welchem die 1630 hierher gesandten Mönche gekommen waren und wo sich das Geheimniß erhalten hatte. In Adelberg ist der durch seine Lieder und Predigten beim Volke wohlbekannte Carl Fr. Hartmann, 1780 Pfarrer in Kornwestheim, dann Dekan in Neuffen und Laufen, am 4. Jan. 1743 geboren.

Die Markung des Weilers hat 593/8 M. Gärten, 1595/8 M. Äcker, 1137/8 M. allermeist zweimähdige Wiesen, also etwa 3 Morgen Baufeldes auf den Kopf. Die landwirthschaftlichen Verhältnisse kommen ganz mit denen von Hundsholz überein. Adelberg-Hundsholz hat übrigens seit 1830, wo diese Gemeinde die Mairei und Klostergüter um 34.000 fl. erkaufte, eine bedeutende neue Nahrungsquelle erhalten. Sie bestanden aus dem Oberamtei-Gebäude, dem Maiereihaus und 16 Ökonomie-Gebäuden, 141/2 Jauch. und 663/8 M. Ackers, 241/2 M. Garten und 97 M. Wiesen, wovon die Gemeinde alsbald einige Gebäude und mehrere Güter um 8272 fl. wieder verkaufte, das Übrige aber um billigen Anschlag an die Bürger verpachtet, nachdem bis 1848 der bei Hundsholz genannte Pächter den größeren Theil im Bestand gehabt hatte.

c. Der Weiler Nassach liegt 11/2 Stunden südwestlich von Hundsholz, an dem linken Ufer des Nassachbachs, gegenüber von Unterhütt. Das Schulhaus wurde 1845 mit einem Staatsbeitrag von 240 fl. erbaut. Die natürlichen Verhältnisse sind günstiger, als in Baiereck, weil das Thälchen hier weiter ist und mehr culturfähiges Land hat. Die Markung begreift aber nur 41/8 M. Gärten, 416/8 M. Wechselfelder und 756/8 M. Wiesen.

Das Vermögen der zusammengesetzten Gemeinde besteht in 296 M. Grundeigenthum und 6476 fl. Capitalien, worauf 1821 fl. Schulden haften; wozu noch 6000 fl. kommen, welche die Gemeinde von dem Kauf der Klostergüter dem Staate schuldet. Die Gemeindeumlage ist 600 fl. Das Stiftungs-Vermögen besteht in 4300 fl. In Hundsholz ist ein Armenhaus.

Das Patronat der unirten Pfarrei Hundsholz-Adelberg ist landesherrlich. In der Kirche zu Adelberg wird alle Sonntag gepredigt, und auch in der zu Hundsholz jeden Sonntag Gottesdienste gehalten. An der Schule zu Adelberg – schon 1493 wird Jerg Werlin der Schulmeister zu Adelberg genannt, – die 1775 neu eingerichtet, 1810 aufgehoben, 1818 aber wieder errichtet ward, steht ein Schulmeister; an der in Hundsholz ein Schulmeister mit einem Gehilfen. Die Schule in Nassach ist zugleich für Unterhütt bestimmt, s. Baiereck. In Hundsholz ist auch eine Strickschule. Die um die beiden Kirchen her gelegenen Begräbnißplätze sind für die betreffenden Parochien bestimmt.

Aus der älteren Geschichte ist bezüglich dieses Gemeindebezirks Folgendes anzuführen:

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Schorndorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1851, Seite 157. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtSchorndorf0157.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)