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Jüngere i. J. 1480 für 3430 fl. rhein. den hiesigen Weinzehenten und Kelterwein (Orig. St.Arch.); die dem letztgedachten Kloster verkauften Zehenten und Rechte kaufte der Kirchenrath im vorigen Jahrhundert wieder an sich. Güter und Gefälle besaß auch der Schorndorfer Spital. Im J. 1585 erhielt der Göppinger Spital Erlaubniß zur Erbauung einer eigenen Kelter auf dem Osterberg, wo er Weinberge besaß.

Im J. 1500 besaß das Kloster Lorch 1 ganzen, 3 halbe Höfe, 10 ganze, 8 halbe Lehen, 3 Berglehen und viele Weingefälle; die Kellerei 1694 die Mühle, 2 halbe Höfe, 13 ganze und 4 halbe Lehen; die Stiftungspflege Beutelsbach und die Catharinen-Caplanei in Schorndorf je 1 Lehen und das Kloster Adelberg einige Geld- und Weingefälle. Der große Fruchtzehente gehörte der Kellerei und Ortspfarrei, die auch am Weinzehenten Theil hatten.

Die Pfarrei ist von höherem Alter. Im J. 1273, erscheint ein Decanus de Grunbach (Sattler Gr. I. 4). Neben dem Pfarrer stand bis zur Reformation ein Frühmesser. Graf Ulrich von Württemberg übergab zwar 1473 den Kirchensatz dem Stifte Stuttgart, tauschte ihn aber 1477 wieder gegen die Kirche Bonlanden aus.

Am 4. Juni 1792 erlitt Grunbach einen sehr großen Schaden durch Wolkenbruch.

Die östliche der Eingangs erwähnten Höhen trug in alten Zeiten eine spurlos verschwundene Burg, da noch jetzt von „Gütern hinter der Burg“ und von „Burgäckern“ die Rede ist.

Gegen Buoch hin, auf der Höhe, standen die im dreißigjährigen Krieg abgegangenen nach Grunbach eingepfarrt gewesenen Erlach-Höfe.


Haubersbronn.
Gemeinde III. Kl. mit 1006 Einw. a. Haubersbronn, Pfarrd. mit 974 Einw., wor. 1 Kath. b. Mezlinsweiler 32 Einw. – Ev. Pfarrei; ohne die Parc. b. Filial von Steinenberg.


Der Gemeinde-Bezirk liegt in dem anmuthigen Wieslaufthal und an den dasselbe umgebenden Berggehängen, da, wo dieses in das Remsthal ausläuft. Jenes Thal ist hier von Weinbergen, Äckern, Ländern und Wiesen mit Obstbäumen umgeben, reich an trefflichem Quellwasser, und hat milde, gesunde Luft und größtentheils äußerst fruchtbaren, mehr schweren als leichten Boden, mit vorherrschendem tiefgehendem Humus, auf einzelnen Stellen mit sumpfiger Unterlage. Die Wieslauf

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Schorndorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1851, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtSchorndorf0141.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)