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Diöcesen Augsburg und Constanz s. Hundsholz. Zum Ruralcapitel Canstatt gehörte: Aichelberg, Beutelsbach, Geradstetten, Grunbach, Schnaith, Schornbach, Schorndorf, Weiler, Winterbach; zum Ruralcapitel Göppingen: Adelberg; zum Ruralcapitel Kirchheim: Baltmannsweiler; zum Ruralcapitel Lorch: Hundsholz mit Ober- und Unter-Berken, Steinenberg, Urbach (Cleß 3, 438. Braun Beschr. der Diöc. Augsb. 1, 556. 557.)

Hauptmutterkirchen waren, wie die Ortsbeschreibung zeigt, Schorndorf, Beutelsbach und Ober-Urbach.

Von Klöstern und Stiftern bestanden im Bezirk: das Prämonstratenserkloster Adelberg, die Augustiner Eremiten-Sammlung Engelberg und das Chorherrnstift Beutelsbach; ein sog. Beguinenhaus in Schorndorf ist nicht hieher zu zählen.

Die Reformation wurde sehr frühe, schon im Jahr 1532 und folg. eingeführt; im 30jährigen Kriege, im Jahr 1630, wurde Kl. Adelberg (s. dieses beim topogr. Theil) wieder von Mönchen besetzt, welche zwar im Jahr 1632 wieder weichen mußten, aber bereits 1634, nach der Nördlinger Schlacht, nochmals Eingang fanden, und erst in Folge des, im Jahr 1648 geschlossenen westphälischen Friedens das Kloster, nunmehr für immer, räumten.

Das Dekanat Schorndorf stand unter der Generalsuperintendenz Lorch, später Adelberg (Binder 105, 111, 251); die adelbergischen Pfarreien aber, welche 1547 dem Dekanat Göppingen zugetheilt worden waren, kamen erst 1599 zu Schorndorf. Den 3. Nov. 1810 wurde das Dekanat dem Generalat Urach, durch Verfügung vom Oct. 1823 aber dem Generalat Hall, unter welchem es noch steht, untergeordnet.


3. Besondere Schicksale.

Die Lage des Remsthales mußte diese Gegend zu einem Schauplatze manches Kriegsgetümmels machen; die Stadt Schorndorf, frühe schon befestigt, bildete gleichsam den östlichen Vorposten zum Schutz der Burg Württemberg und der Feste Stuttgart. An diese Stadt und an das Kloster Adelberg knüpfen sich die meisten Schicksale des Bezirkes, weshalb die Erzählung derselben beim topographischen Theil unter beiden Orten eingereiht wurde.


4. Alterthümer.
A. Römische.[1]

Nachdem der Ausgrabung römischer Steinbilder bei Schorndorf schon oben erwähnt worden ist, sind hier noch folgende alte Straßen zu nennen:


  1. Von dem Topographen Paulus.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Schorndorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1851, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtSchorndorf0071.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)