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Einrechnung des Viehstandes 237 fl. 54 kr., ohne denselben 226 fl. 30 kr. Das bei der vaterländischen Mobiliar-Feuerversicherungs-Anstalt versicherte Vermögen beläuft sich in der Oberamtsstadt auf 309.851 fl. und im ganzen Bezirke auf 467.740 fl.

Da der Weinbau für so Viele die Hauptnahrungsquelle ist, so haben diese bei den häufigen Mißjahren, dem durchschnittlich sehr kleinen Grundbesitz und dessen Verschuldung einen Fehlherbst oft genug schmerzlich zu empfinden, ohne daß dem weitaus größten Theile ein gesegneter Herbst weiter zustatten käme, als daß er die in ungünstigen Jahren aufgewachsenen Verbindlichkeiten aller Art wieder erfüllen kann.

Daher kommt es auch, daß, obgleich ziemlich viel wohlhabende Leute vorhanden sind, die Mehrzahl der Einwohner nicht mehr als ihr Auskommen hat, daß eine große Zahl um dasselbe mehr oder weniger kämpfen muß und daß eine bedeutende Zahl, welcher es gänzlich oder größten Theils fehlt, die öffentlichen Kassen namhaft in Anspruch nimmt. Die Vermögensverhältnisse im Allgemeinen mögen besser seyn, als in den Bezirken Welzheim und Gmünd, schlechter als in Göppingen, Eßlingen und Canstatt und ziemlich übereinstimmen mit Waiblingen. Verhältnißmäßig am Höchsten steht der Privatwohlstand in Schnaith, Beutelsbach, Grunbach, Geradstetten, Aichelberg, Oberberken und Schorndorf; am Niedrigsten in Baiereck, Schornbach, Baltmannsweiler, Buhlbronn, Hegenlohe, Hohengehren, Thomashardt und Hebsack.

Die zur Besteurung von 1850/51 fatirten Activcapitalien der Privaten, einschließlich der von der Steuer gesetzlich befreiten, betrugen 2.319.503 fl.


3. Wirthschaft.
A. Bodenbau und Landwirthschaft.
a. Gewinnung von Mineralien.

Die verschiedenen Bausteine, der Stuben- und Schwemm-Sand, die Thon- und Töpfer-Erde, welche im Bezirke sich finden, sind im Abschnitte „Gebirgsarten“ bereits erwähnt worden. Weiteres ergibt sich aus der Ortsbeschreibung, wo auch (bei Baltmannsweiler) eines früheren Silberbergwerkes gedacht ist. Das Areal sämmtlicher Steinbrüche, Thon- und Mergel-Gruben beträgt 10 Morgen 3,3 Ruthen.


b. Pflanzenbau.
1. Verhältnisse im Allgemeinen.

Die ganze Grundfläche des Oberamts-Bezirkes beträgt nach den Ergebnissen der Landesvermessung 61.1824/8 M. 42,2 R. Das unbebaute

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Schorndorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1851, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtSchorndorf0034.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)