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einer Brauerei und Wirthschaft an den Wirth Wunderle von Pflaumloch.

Ein drittes Gut und Schlößchen (im obern Dorf, unweit der Kirche) wurde 1579 als eröffnetes öttingisch Lehen an einen Müller von Wilsdorf, † 1592, vergeben, dessen Nachkommen (Bernhard, Gebhard, Kaspar, Gebhard II.) im Besitz blieben. Die Erben des Letzten, † 1733, verkauften 1737 an Wilhelm von Liebsdorf, welcher das Schlößchen abbrechen und einige Häuser dafür bauen wollte, 1749, was Oettingen verwehrte. Jener verkaufte nun seine Güter einzeln, das Schlößchen aber 1752 an den Nördlinger Posthalter Blum und andere bürgerliche Herren, von welchen der Weinhändler Mustilli 1766 im Besitz war. Ihm folgte Johann Friedrich von Jahnstein, Obristlieutenant, 1768, durch Kauf und von seinen Erben kam das Ganze an Privatleute; das Schlößchen ist jetzt Schulhaus. (Zwischen hinein fanden wir auch einen Wachtmeister Grosch von Reichenau als Besitzer eines Schlößchens in Utzmemmingen genannt, 1651.)

Sehr ansehnlich waren auch die geistlichen Besitzungen in Utzmemmingen (von denen freilich Einiges könnte Uzwingen gelten).

Schenkungen an’s Kl. Fulda (zur Hohenstaufenzeit zum Flochberg gehörig, später als Reichslehen 1330 den Oettingen verliehen) und an’s Kl. Berchtesgaden, sind schon erwähnt. Graf Ludwig von Oettingen schenkte 1280 dem Kl. Kaisersheim bona in villa Ucememingen. Derselbe Graf genehmigte verschiedene Käufe des Kl. Zimmern, z. B. 1287 von Otto de Natten und 1296 von Heinrich von Reichenbach(-Trochtelfingen). Andere Käufe machte Zimmern 1304, 12, 18, 19, verkaufte aber auch 1312 u. a. eine curia in Utzmamingen. Einen Jahrstag für ihren Vater, Herzog Ludwig von Teck, stiftete Gräfin Irmengard von Nellenburg 1363, u. a. auch mit Einkünften in Utzmemmingen. Eine Schenkung an’s Kl. Medingen, 1280, ist oben erwähnt. Das Kl. Kirchheim kaufte 1343, 45, 51, 69 . .; Heilsbronn besaß auch etliche Güter. Ein Degginger Hof bestand vor 1355, wo er samt Zehenten u. s. w. um 900 Pfd. Heller an’s Kl. Kaisersheim verkauft wurde, das 1369 die Bühlwiese um 78 Pfd. von Eckard von Emershofen erkaufte. Das Karthäuserkloster Christgarten erhielt von den Tötern zu Nördlingen den Kirchsatz in Utzmemmingen, 1389 bestätigt, und erwarb noch weitere Güter 1397, 98, 1400, 1465. Die Besitzungen Christgartens kamen später an die Karthause Buxheim und wurden 1710 an’s Kl. Deggingen verkauft. Neresheim erhielt einige Schenkungen 1424, 85 von den öttinger Grafen, und ebenso Kl. Maihingen, 1472 (ob im andern Utzmemmingen?), Kl. Lorch besaß auch Gülten, 1471 an die Deutschordenskommende Kapfenburg verkauft. Einiges besaß die

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 445. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0445.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)