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kleinen Hügel) in Utzmemmingen gekauft haben, 1492 kaufte er da eine Mühle und seine Söhne werden von Oettingen belehnt (wie ohne Zweifel auch der Vater schon) mit dem Burgstal und der Behausung in Utzmemmingen mit Graben, Weihern, Wiesen, einem Hof und vier Selden. Von da an finden wir diese Herren (s. oben bei Kirchheim) vielfach (neben Ederheim) auch angesessen zu Utzmemmingen, bis David von Jagstheim, der noch ein Saalbuch über sein Gut angelegt hat, Schloß und Gut a. 1595 an seinen Stiefsohn Hans Conrad Gyß von Gyssenburg verkaufte um 13.000 fl. Von diesem kam das Gut an die Schertel; Hans Ludwig Schertlin von Binswangen wurde 1603 belehnt, 1611 und 25 Hans Felix – 1630 ff. Hans Conrad Schertlin von Binswangen und Utzmemmingen. Die alodialen Theile dieses Guts erbten durch Vermählung mit einer Erbtochter die Herren von Knöringen, die öttingen’schen Lehen aber erhielten die Herren von Vohenstein; 1642 wurde Hans Philipp von Vohenstein belehnt mit dem Burgstal zu Utzmemmingen samt Zubehör, als aber Ernst Albrecht von Vohenstein 1666 ff. 1693 ohne Kinder starb, ergriff Oettingen wieder Besitz und kaufte die Ansprüche der Wittwe mit 200 fl. ab. Zu diesem Rittergut hatten auch mehrere Unterthanen in Holheim, Forheim, Dirgenheim und Baldingen gehört; um des Verbands mit der Ritterschaft willen, forderte und behauptete der Kanton die Besteuerung. Das Utzmemininger Burggut verkaufte Oettingen noch einmal als Lehen an die Freiherrn von Baaden, einer Johanniterkommenthur in Kleinerdlingen, der andere Domherr zu Ellwangen; mit ihrem Tode fiel es zurück und wurde nun an Beständer ausgegeben.

Im Besitz des zweiten Ritterguts (mit dem Schlößchen im untern Dorf, einst mit einer Mauer umgeben,) war um 1500 Rudolf von Nenningen, 1549 Hans v. N. zu Utzmemmingen. Schwestern von Nenningen verkauften 1563 ihre Behausung in Utzmemmingen mit Zubehör an Dietrich von Angeloch, welcher seine Behausung an Graf Friedrich von Oettingen überließ c. 1568. Graf Ludwig verkaufte wieder 1578 an Wilhelm von Wellwart zu Dorfmerkingen um 1150 fl. und dieser bekam Erlaubniß, um das Dorf Utzmemmingen her nach Hasen jagen zu dürfen. Seine Wittwe Margarethe, geb. von Gravenegg, heiratete wieder Hans Christof Haug von Döfingen, welcher dadurch auch „zu Utzmemmingen“ heißt, z. B. 1593. Etwas später kaufte Johann Kaspar Pfeffer, Oettingen’scher Rath, dieses Gut und allerlei weitere Grundstücke 1609, 07, 15, 16, 18, sein Nachkömmling aber, Ottilie Apollonia Pfeffer, vermählte von Guldenburg, überließ das Schlößchen 1680 ihrem Tochtermann, Kaspar Müller von Wilsdorf, welcher diese Behausung samt den dazu gehörigen Gütern an Hauptmann Johann Säckler verkaufte. Oettingen löste aber das Gut aus und verkaufte das „Pfeffer’sche Schlößchen“ zu

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 444. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0444.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)