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Hans von Hausen wurde 1478 belehnt, † 1502 und ihm folgten Hans III. und Wolf I. von Hausen. Ein Melchior von Hausen aber verkaufte 1486 eine Behausung samt der Kapellenmühle und einem Zehentlein an Rudolf Hack; dieß mag wohl ein Theil an dem Hausener Burgsitz gewesen sein. Oettingen machte auf die Kapellmühle als heimgefallen Anspruch und Rudolf Hack verzichtete darauf 1508. Wolf von Hausen heiratete eine von den Töchtern des Rudolf Hack; beide kommen vor bis 1534. Seit 1540 erscheint ihr Sohn Wolf II., öfter „zu Tr.“, Vogt zu Neresheim c. 1549–56, dessen Schwestern verheiratet waren an Christof von Gundelsheim, Moriz Pollinger „zu Tr.“ 1556 und Christof von Horkheim, dessen Söhne die Behausung zu Tr. als Träger empfiengen, für Wolfs (I.) hinterlassene Töchter 1570. 77. 79. 83. Nachher war Christof Bernhard von Baden im Besitz der Behausung Wolfs von Hausen, auf den sie gekommen durch die Mutter seiner Hausfrau, Dorothea geb. von Horkheim, welche also wohl eine Tochter des Hans Georg von Horkheim gewesen ist. Herr von Baden verkaufte sein Erbe an den Grafen Wilhelm von Oettingen, der es wieder verkaufte an Wolf Kaspar von Horkheim zu Tr. und Dürrwangen, ein adeliches Haus und Sitz mit Graben umfangen, verbunden mit niedergerichtlicher Obrigkeit. Der neue Erwerber V. K. von Horkheim, 1592 belehnte baute das Lehensschlößlein mit 1400 fl. neu auf, er starb aber ohne Lehenserben und während noch lang (– 1653) wahrscheinlich seine Tochter Anna Maria zu Tr. begütert war, wurden von Oettingen die Herren von Adelshofen belehnt mit weiland Wolfs von Hausen Behausung samt Graben und Zubehör, und zwar zuerst, wie es scheint, Ernst von Adelshofen † 1611, nachher seine Kinder Barbara und Hans von Adelshofen, der 1621 dieses Besitzthum an Jakob Gröll (Kröll, Croll, Groll, Crölln) von Dambach verkaufte, dem Wolf Sigmund Gröll folgte, der als schwedischer Offizier auch andere öttingen’sche Lehengüter von der Krone Schweden empfieng 1633. Während des 30jährigen Kriegs wurde aber das Schlößchen zerstört und die Güter fielen an Oettingen zurück, das den Burgstal nochmals 1642 an Jobst Ernst von Nordhausen verkaufte. Der Gröll’sche Garten wurde an Obristwachtmeister Stolch verliehen. 1

III. Ein drittes Lehen wird späterhin immer bezeichnet als Burgstal samt Graben, Garten und Weiher, führt uns also zurück auf die Behausung zu Tr. mit Garten und Weiher, die Lutz von Zipplingen besessen – 1417. Das weist uns zurück auf den vermuthlichen Wohnsitz der Herren von Trochtelfingen, Reichenbacher Linie, denn Heinrich von Richenbach war 1354 zu Tr. gesessen und gleichfalls zu Tr. gesessen sein Oheim Hans von Zipplingen 1354. 67. Ritter Kraft von Zipplingen verkaufte 1365 an’s Kl. Heilsbronn Güter um 740 Pfd. Heller; den Rest dieses Zipplinger

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 423. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0423.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)