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besessen hat. Hans von Richenbach 1361–90 kommt auch noch in Trochtelfinger Urkunden vor und hatte Güter in Pflaumloch.

Eine zweite Familie mag gebildet haben Walther de Trohtolfingen und de Trochtolfingen 1258–71, dessen Söhne etwa die Brüder Friedrich und Ulrich von Tr. 1271–86 gewesen sind. Ulrich von Tr. war 1273 minister Dom. Hermanni de Haheltingen, der Bruder Friedrich verkaufte 1290 eine Wiese bei Trochtelfingen als Frdr. dictus Slutenhover. Ulrich von Schluckenhofen oder „der Schluttenhover zu Trochtelfingen“ hat zu Trochtelfingen Güter besessen und verkauft, andere von Oettingen zu Lehen genommen.

Eine dritte Familie bilden Sifridus de Trochtelfingen und Heinricus frater ejus, dictus Gyssregen, neben denen auch ein Conradus de Tr. vorkommt 1272–86, miles. Jener Heinrich ist der Stammvater geworden der Gußregen, von welchen zwei Linien zu Kerkingen saßen und zu Reimlingen, eine dritte zu Gmünd, wo z. B. 1434 Johann Gußregen Richter war, 1435–43 Jos Gußregen belehnt von Rechberg mit Zehenten zu Böbingen und einer Hube zu Heubach; Jörg Gußregen 1462 … Kun der Gußregen von Rumelingen und seine Söhne Kuntz und Volkman z. B. 1359 bis 75 besaßen ansehnliche Güter in Utzmemmingen; ein Hans Gußregen, der 1386 einen Hof zu Pflaumloch verkaufte, war öttingen’scher Hofmeister 1399–1425.

Ein Gotbold der Gußregen ist 1359 „zu Körkingen gesessen“, und verkaufte Güter zu Tr. und Holheim c. 1340. 1436–69 lebte Jörg Gußregen, dem Kaiser Friedrich zwei Höfe und zwei Selden absprach als ein widerrechtlich in Alod verkehrtes Reichslehen.

Eine vierte in Tr. angesessene Familie waren die Herren von Emershofen (bei Illertissen); sie können durch die Hohenstaufen in die Nähe gekommen sein oder auch durch Heirat, und zwar soll Johann von Emershofen c. 1290 zur Frau gehabt haben eine Marschalkin von Bopfingen (Marquard von Bopfingen, König Konrads Marschall c. 1250–70). Der Sage nach hatte ein Gerung von Emershofen, um 1300 in Tr. gesessen bei der St. Margarethen-Kirche, 3 Söhne aus 3 Ehen. Die Söhne zweiter Ehe ermordeten auf Anstiften der Mutter den erstgeborenen Hans, mußten dann aber flüchten. Zum Seelenheil des Ermordeten sei die St. Bartholomäuskapelle mit einer Messe und ewigem Licht gestiftet worden. Später lassen sich wenigstens zwei Linien unterscheiden; in der einen machte Friedrich von Em. 1337 den Grafen von Oettingen ein Gut lehenbar, Eberhard und seine Gemahlin Sofie 1363–69 haben Güter zu Tr. und Theil an der Mittelmühle verkauft theils an’s Kl. Kirchheim, theils an Oettingen. Paul vom Em., Pfarrer zu Wemdingen (angeblich Eberhards Sohn), überließ seinen Theil der Behausung, Hofstatt und des Gartens zu Tr. um 160 Pfd. Heller a. 1372. Ein Bruderssohn Eberhards,

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 420. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0420.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)