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in Anspruch genommen. Von den Gußregen kaufte das Spital Nördlingen, welches 1538 auch von den Prennern in Nördlingen ein Gut erwarb.

Neben allen diesen Besitzungen konnte 1498 Hans von Hausen seinem Sohne Wolfgang „zu Kerkingen“ seine Güter zu Kerkingen überlassen bei dessen Verheiratung, und diese Güter eben waren pfälzisches Lehen geworden, 1529 an Oettingen verkauft (2 Höfe, 7 Selden, 2 Hölzer). Ein Gut endlich war frei geblieben, bis es 1556 in ötting. Schutz sich ergab.

Allmählig hatte Oettingen neben Nördlingen und Bopfingen, den weitaus größeren Theil des Dorfs erworben, wie es denn auch die hohe Jurisdiction besaß. Eine Selde war an Pfalz-Amberg gekommen.

Eine Pfarrei bestand schon 1336 und kam das Patronat damals an Oettingen. 1474 stiftete der Pfarrer Ruttler eine Frühmesse. Heutzutage ist dem Pfarrer zu Versehung des 1812 zugetheilten Filials Itzlingen ein Vikar beigegeben, Früher war auch Baldern Filial von K.

Zu der Gemeinde gehören:

b. Edelmühle, mit zwei Mahlgängen, einem Gerbgang und einer Säge, liegt am Edelbach 1/4 Stunde südlich vom Mutterort. In der Nähe stand ein Oettingen’sches Jägerhaus, das längst abgegangen ist.

Die Edelmühle gehörte dem Kloster Kirchheim und hatte ehemals Schenkrechte.

c. Itzlingen, hat 1/4 Stunde südöstlich von Kerkingen an einem sanften Abhang gegen das Kirchbachthälchen, an der Ellwangen-Nördlinger Landstraße, eine sommerliche angenehme Lage. Der freundliche, etwas weitläufig gebaute, zum Theil aus stattlichen Bauernwohnungen bestehende Ort ist rings mit Obstgärten umgeben und zwischen den Gebäuden erheben sich schlanke Pappeln und andere schönwüchsige Bäume, die dem ansehnlichen Weiler eine besondere Zierde verleihen.

In der Mitte des Dorfs steht die im Jahr 1822 vom Staat in einfachem Stil erbaute, dem hl. Gallus geweihte Kirche mit einem Dachreiter über dem gerade geschlossenen Chor; von den zwei Glocken ist eine 1830 umgegossen worden. Die Orgel wurde 1823 von der Gemeinde angeschafft. Die Baulast der Kirche, von dem Staat abgelöst, ruht jetzt auf der Stiftung. Der Begräbnißplatz liegt um die Kirche.

Das 1838–39 erbaute, im Jahr 1841 von der Gemeinde erkaufte und 1856 erweiterte Schulhaus enthält nur ein Lehrzimmer und die Wohngelasse des Schulmeisters.

Mit Trinkwasser ist der Ort versehen und überdieß vereinigen

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 334. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0334.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)