Seite:OberamtNeresheim0330.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Kaiser Napoleon aber entschied für Württemberg, das nun 1806, 1. Juli wieder Besitz ergriff. Man zählte damals 2191 Einwohner des Kommendegebiets. Zum Halsgericht in Lauchheim waren gewiesen, Michelfeld, U.-Rüffingen 3/4, O-.Rüffingen, Hohenlohe, Beuren (außer 4 ellwg. Unterthanen), Waldhausen, Arlesberg, Geißelwang, Prastelburg, Hülen, Dossingen.

Eine Liste der Kommenthure wurde im Schloß Kapfenburg mit ihren Wappen illustrirt. Es sind folgende: 1) Marquart Zoller v. Rotenstein 1364. 2) Johann v. Kötz 1384. 3) Walther v. Kaltenthal 1384. 4) Hans v. Venningen 1396–1428. 5) Simon v. Leonrod 1441. 6) Albrecht v. Venningen 1454. 7) Hans v. Finsterloe 1467. 8) Christian Truchseß v. Höfingen 1481. 9) Georg Diemer 1484. 10) Haimeran v. Stockheim 1499. 11) Hans Nothhaft 1506. 12) Wilhelm v. Neuhausen 1513. 13) Graf Johann v. Hohenlohe 1538. 14) Alexius Diemer 1541. 15) Graf Balthas v. Nassau. 16) Philipp v. Altdorf gen. Wollenschlag. 17) David v. Wasen 1569. 18) David v. Hardt 1579. 19) Johann Eustach v. Westernach 1590. 20) Georg Wilhelm v. Elkershausen gen. Küpel 1628. 21) Graf Ulrich v. Wolkenstein 1635. 22) Johann Conrad v. Liechtenstein 1639. 23) Gustav Adolf v. Traundorf 1656. 24) Johann Adolf Lösch v. Hilkertshausen 1657. 25) Philipp v. Grafeneck 1659. 26) Johann Friedrich v. Weingarten 1669. 27) Tiborius Christianus v. Sparr auf Greiffenberg 1676. 28) Johann Adolf Rau v. Holzhausen 1685. 29) Philipp Adolf v. Hohenegg 1691. 30) Maxim. Rudolf v. Westernach 1703. 31) Franz Konrad v. Reinach 1710. 32) Karl Heinrich von Hornstein 1714. 33) Franz Konrad v. Reinach 1718. 34) Georg Daniel v. Buttlar 1725. 35) Philipp Erwin Anton v. Großschlag 1730. 36) Conrad Christof v. Lohrbach 1732. 37) Reinhard Adrian v. Hochsteden 1753. 38) Rudolf Heinrich Karl Alois v. Werdenstein 1767. 39) Johann Baptist Christof v. Andlaw 1784.

Württemberg errichtete in Kapfenburg, wo der Deutschordensche Hauptfruchtkasten auch gewesen war, ein Kameralamt, zuerst dem O.Amt Ellwangen, nachher Neresheim zugetheilt; ein Forstamt kam später dazu. Die Schultheißerei zu Hülen wurde 1823 gebildet und Kapfenburg 1832 zugetheilt.

Im Weiler Hülen hatte der D.Orden gesucht die Zahl seiner Unterthanen zu vermehren durch Ansiedlung von Heimatlosen u. dergl., aber es hieß 1594: in den neuen sogen. Klepperhäuslein wohnen nur „heillose, lüderliche Leute.“ Auch seitdem hat sich der Ort sehr vergrößert. Weil die alten Postwege von Aalen nach Nördlingen, von Lauchheim nach Dischingen u. s. w. über Hülen führten, so bestand hier lange eine Reichsposthalterei.

Brandfälle im Dorf kamen vor z. B. 1827. 32. 37. 39. 56.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 330. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0330.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)