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Markungsgrenze vorbeilief. Ein Weiler Buebertshausen lag 1/2 Stunde vom Ort in der Nähe des Dattenhauser See’s; der Ort bestand aus vier Häusern und wurde durch Kriegsvolk zerstört. Die Einwohner hatten einen eigenen ummauerten Begräbnißplatz und eine Kapelle. Etwa 1/8 Stunde von Ballmertshofen, da wo jetzt der Brennersche Bierkeller ist, stand das im vorigen Jahrhundert abgebrochene St. Gotthardskirchlein, das von den Herrn von Hürnheim zu Ehren des heilig gesprochenen Bischofs Gotthard erbaut wurde; es war von einem Kirchhof umgeben, dessen Eingang jetzt noch zu sehen ist; auch erhielt sich noch ein mit dem Bildniß des heil. Gotthard geschmückter Bildstock. Auf diesen Friedhof wurden die Einwohner von Schrezheim beerdigt.

Um 1140 lebte ein freier Herr Rehewin de Baltrameshoven, ein Conradus de Balmershoven 1236. Mitbesitzer des Orts waren die Grafen v. Dillingen, von welchen Graf Ludwig – was er in Baltramishoven besaß und 1236 Graf Hartmann ein Gut samt der Kirche dem Kloster Neresheim schenkten. Vom Domkapitel Augsburg kaufte Neresheim 1459 eine Wiese. Eine Hube in Ballmertshofen verkaufte Anna v. Riedheim 1398 an Anna v. Buch, welche das Gütlein 1405 gegen ein Leibgeding an das Kloster Kaisersheim überließ; dieses verkaufte 1616 an J. G. v. Leonrod.

Das herrschaftliche Gut war an die Herrn von Hürnheim gekommen; Hermann v. Hürnheim zu Katzenstein verkaufte 1368 seine Besitzungen an den Ulmer Spital, der Haupttheil des Dorfes aber samt dem Burgsitz kam mit Katzenstein an die Herrn v. Westerstetten. Rudolf v. Westerstetten verkaufte 1442 seine Hälfte an Ulm, welches noch weitere Erwerbungen machte, bald aber mit Pfalz Neuburg in Verwicklungen kam über Gerichtsbarkeit, Zoll, Geleit u. s. w. Deßwegen verkaufte Ulm das ganze Gut 1512 um 3475 fl. an die Herrn v. Westernach zu Trugenhofen (s. d.). Durch eine Erbtochter kam Ballmertshofen samt Dischingen an die Herrn von Leonrod, deren mehrere auch in der Ballmertshofer Kirche begraben liegen. Die Geschlechtsreihe ist in der Hauptsache folgende :

Marie von Westernach † 1533.
h. Wilhelm Georg von Leonrod † 1540.

Philipp von Leonrod † 1593.

Georg Wilhelm † 1613.

Johann Georg † 1637 und Brüder, welche mehrere Höfe
 an den Kanton Kocher verkauften.

Marie Barbara von Leonrod,

welche Ballmertshofen erbte und ihrem Gemahl Jakob v. St. Vincent zubrachte, der auch die Kantonsgüter wieder kaufte. Das

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0210.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)