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Katzenstein) mit dem Wallersteiner vereinigt. 1811 bestand ein württembergisches Unteramt in Baldern.

Zum Schloß Baldern gehörten als unmittelbare Zubehörde hauptsächlich viele Waldungen, bei 3000 Morgen. Graf Ludwig von Oettingen hat da 1366 einen Forst eingetauscht zur Erweiterung.

Eine Schloßkapelle mit Kaplan bestand schon im Mittelalter; 1725 wurde sie neu erbaut und 1849 zu einer Pfarrkirche (zu St. Georg) erhoben und ein Pfarrverweser dabei angestellt. Ein Kreuzgang mit Stationen zieht sich um den Berg bis zur Marienkapelle.

Das Dorf Baldern ist wohl aus einem Burghof entstanden und wird genannt um 1450: Baldern der Weiler. Anfänglich scheinen mehr vereinzelte Höfe vorhanden gewesen zu sein, wie denn 1330 erwähnt werden zwei Höfe zu Waidlant, gelegen unter der Burg und einige weitere Höfe, deren Besitzer genannt sind, sowie auch ein Vorhof, wo des Schreibers Haus stund und wo Erlaubniß zu einem weitern Bau gegeben wird. Im 18. Jahrh. zählte der Weiler 29 Unterthanen. Diese gehörten ursprünglich zur Kirche in Oberdorf, wurden aber nach der Reformation von ihrer Herrschaft nach Röttingen gewiesen, 1650–54 nach Kerkingen. Seit 1849 ist die Schloßkaplanei zur Pfarrverweserei erhoben.


Ballmertshofen,
mit Buchmühle,
Gemeinde III. Kl. mit 339 Einw., wor. 4 Ev. – Kath. Pfarrdorf, 23/4 Stunden südlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Der hübsche wohlgehaltene Ort liegt langhingestreckt in dem freundlichen, wiesenreichen, südwärts gegen die Donauebene sich öffnenden Egauthal, an dessen rechtem (westlichem) oft ziemlich steilem Abhange, so daß manchem seiner einstöckigen, mitunter noch strohbedachten Häuser bequeme Hofräume und Holzlegen fehlen; andere dagegen werden von freundlichen Obst- und Wurzgärten umgeben. Die Straßen sind uneben und bergig und werden im untern Dorf bei Regen- oder Winterszeit leicht schmutzig. Weite Aussichten bieten sich nicht, aber das Dorf selbst gewährt mit seiner hochstehenden Kirche, den malerisch am steilen Abhang hingestreuten Häusern, mit der frischen von Laubbäumen gesäumten Egau, und den nahen flachen Waldhügeln, ein ansprechendes trauliches Bild.

Die der heiligen Anna geweihte Kirche liegt so ziemlich in der Mitte des Orts auf einem Hügel und wurde 1741 auf Kosten des Augsburger Domkapitels neu erbaut. Den Grundstein legte der damalige Pfarrer Ziegler den 27. April 1741. Außen in einfachem

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0205.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)