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c. Oberschlägweidmühle, mit drei Mahlgängen und einem Gerbgang, nahe bei der letzteren gelegen.

d. Unter-Schlägweidmühle, mit zwei Mahlgängen, einem Gerbgang und einer Gipsmühle, liegt einige hundert Schritte oberhalb der Baiermühle.

Die Ober- und Unter-Schlägweidmühle liegen auf der ehemaligen Waide dieses Namens; 1584 sind es solcher Mühlen drei gewesen. Eine Schlägwaidmühle hatte schon 1460 Gültmehl auf den Schenkenstein zu liefern. Später kauften die Grafen v. Oettingen diese Mühlen zusammen, als um 1570–80 Bohnerz an der Eger entdeckt wurde und errichteten einen Eisenhammer samt Schmiede, 1594 „Eisen- und Beilschmiede“. Mit Württemberg gabs öftere Differenzen über diese Eisenwerke, sie bestanden aber bis 1727, wo man aus Holzmangel aufhörte und die Mühlen wieder verkaufte.

e. Walk- und Ölmühle, liegt oberhalb des Dorfs an der Eger.

Das Alter dieser Mühlen kann nicht genau angegeben werden.

Bald nach dem 30jährigen Kriege kommen schon Besitzer verschiedener Mühlen vor. Nach alten Zins- und Lagerbüchern gehörten diese Mühlen, mit Ausnahme der oberen und unteren Schlägweidmühle schon im Anfang des 16. Jahrhunderts mit Blutzehnten und anderen Gefällen zur Stadtpfarrstelle Bopfingen. Sicher darf man den Bestand der Aufhauser Mühlen ins Mittelalter hinauf datiren.

Von den Mühlen im Dorf gehörte eine dem Kloster Kirchheim, so 1568, 1664 Staubenmühle genannt. Eine zweite wurde 1680 bis 1730 als Papiermühle betrieben und nochmals 1755 ff.; jetzt ists eine Ölmühle. Eine Schleifmühle bestand schon 1464 und 1684 durften einige Bopfinger Weißgerber eine Walkmühle bei der Schleifmühle errichten. Eine Heinzenmühle bestand 1464 und 1600 wurde eine Mühle an der Eger neu erbaut. Die Mühlhofstat „an der Weinsteig beim Thierstein“ ist 1661 verkauft worden.


Baldern,
Gemeinde III. Kl. mit 616 Einw., wor. 5 Ev. a. Baldern, Pfarrdorf, 534 Einw.. b. Berg, Weiler, 38 Einw., Filial von Lauchheim. c. Blankenhof, Weiler, 29 Einw. d. Zimmerstetten, Weiler, 15 Einw. – Kath. Pfarrei; die Ev. sind nach Bopfingen eingepfarrt. 41/2 Stunden nördlich von der Oberamtsstadt gelegen.

An den westlichen und nördlichen Ausläufern des frei sich erhebenden und nur durch einen schmalen Sattel mit dem übrigen Terrain zusammenhängenden Bergkegels, dessen Kuppe mit dem imposanten Bergschloß Hohen-Baldern bekrönt ist, hat der Ort eine schöne, jedoch sehr unebene Lage. In die meist kleinen einstöckigen, etwas

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0198.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)