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Alle 3 Hauptlinien haben verschiedene Wappenbilder geführt: die vom Hochhaus drei Handsägen, auch drei Gebißstangen; die von Katzenstein eine Gans, welche späterhin mit einer gekrönten Katze auf einem dreizackigen Stein vertauscht wurde; die von Haheltingen ein Hirschgeweihe.

Ritterliche Familien (des niederen Adels) sind urkundlich nachweisbar von Auernheim, Baldern, Bopfingen, Dirgenheim, Dischingen, Dunstelkingen, Eglingen, Elchingen, Flochberg, Hohlenstein, Jagstheim, Itzlingen, Katzenstein, Kerkingen, Kirchheim, Kösingen, Merkingen, Neresheim, Ohmenheim, Pflaumloch, Röttingen, Rüffingen, Schenkenstein, Trochtelfingen, Trugenhofen, Utzmemmingen, Waldhausen. Wahrscheinlich saßen auch solche Familien auf Duttenstein z. B. und auf längst abgegangenen festen Häusern, deren Namen nicht einmal sicher bekannt sind, vgl. VII., 4. B. Zahlreiche andere Geschlechter haben für längere oder kürzere Zeit Besitzungen im Oberamt erworben, z. B. die Herren Adelmann, v. Ahelfingen, Diamantstein, Ellrichshausen, Emershofen, Fugger, Grafeneck, Gundelsheim, Hack, Hausen, Horkheim, Leonrod, Schwabsberg, Sirgenstein, Stauffenberg, St. Vincenz, Vohenstein, Waiblingen, Wellwart, Westernach, Westerstetten, Zipplingen u. a. m., s. die Ortsgeschichte.

Ob die siegelfähigen, im Bezirk begüterten Nördlinger Patricierfamilien, z. B. die Protzer und Totter, auch ritterlicher Abkunft waren? ob namentlich die Dehlinger und Frickinger ursprünglich als ritterliche Dienstleute in den betreffenden Dörfern saßen? müssen wir unentschieden lassen; ebenso die Herkunft der Sauerzapf in Utzmemmingen u. dgl. m.

Vereinigungen des Adels bildeten sich frühe und schon 1428 z. B. gehörten die ritterlichen Herren unserer Gegend zur Gesellschaft mit dem St. Georgenschild der Partei zu Unterschwaben an der Donau. Eben diese Vereinigung des St. Jörgenschilds bestand noch gegen Ende des Jahrhunderts und umfaßte z. B. 1488 auch die benachbarten kleinen Reichsstädte.

Im 16. Jahrhundert, nach Untergang des schwäbischen Bunds, organisirte sich die schwäbische Ritterschaft in fünf Cantone und zwar berührten die zwei an der Donau (mit Dischingen?) und am Kocher (mit Schenkenstein, Utzmemmingen, Trochtelfingen, Dorfmerkingen, Dunstelkingen, Katzenstein, Trugenhofen) unsern Bezirk. Zur Aufrechterhaltung des Landfriedens hielten alle die verschiedenen Herrschaften zusammen und vereinigten sich z. B. 1490 mit Oettingen zu einer gewissen Ordnung, um Einfällen und anderen Gefahren zu begegnen, Nacheile zu leisten u. dgl. Dabei wurden gewisse Malstätten bezeichnet, um an denselben zusammenzukommen.

Die Verwaltung der mancherlei Bestandtheile des Oberamts geschah ehemals auf verschiedene Weise. Von den mehrfachen

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0148.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)