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3) Handelsgewerbe.
18 Kaufleute mit offenen Verkaufsstellen mit 6 Gehilfen.
Seßhafte Krämer und Kleinhändler 150.
Hausierer 150.
Frachtfahrer und Lohnkutscher 40 mit 26 Knechten und 100 Pferden.

Mit dem Holzhandel befaßt sich eine namhafte Zahl von Personen, hauptsächlich aus den Gemeinden Stadt Neresheim, Auernheim, Ohmenheim, Schweindorf, Elchingen, Großkuchen, Waldhausen mit Beuren und Utzmemmingen.

Der Hauptabsatzort ist die bayrische Grenzstadt Nördlingen.

Die Anfertigung und der Verkauf von Holz- und Korbwaren findet von Angehörigen der Gemeinde Bopfingen statt.

Die in Flochberg bestehende Industrie-Anstalt fertigt auf Verkauf Wollstrickereien und Korbwaren in sehr schöner Auswahl.

Der Bezirk zählt ferner:

Apotheken 3.
Schildwirthschaften 90.
Speisewirthschaften 23.
Schenk- und Gassenwirthschaften 26.
Buchdruckereien 2.


VI. Gesellschaftlicher Zustand.

1) Grundherrliche Verhältnisse.[1]
A. Grundherren.

a) Der Fürst von Oettingen Wallerstein hatte Gefällorte, welche von jeher zu seinem Stammgute gehörten (Oberämter in Neresheim, Katzenstein und Flochberg); im Jahr 1764 erwarb er durch Vergleich mit dem Kloster Neresheim viele Gefälle und Rechte in den bis dahin dem Kloster grundbaren Orten; im Jahr 1798 fiel ihm durch Aussterben der gräflichen Linie Oettingen Baldern letztere Grafschaft zu; er erhielt endlich durch den Reichsdeputationsabschied vom Jahre 1803 die Besitzungen des Klosters Kirchheim.

Derselbe war Grundherr in den Gemeinden Aufhausen, Baldern, Dirgenheim, Dorfmerkingen, Dunstelkingen, Elchingen, Frickingen, Neresheim Stadt und Schloß und Ohmenheim, in den letzteren sieben


  1. Von Kameralverwalter Kübler in Kapfenburg.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0114.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)