Seite:OberamtNeresheim0092.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Dolomit) zu Straßenmaterial, Mauersteinen und zum Kalkbrennen gewinnt man auf den meisten Markungen mit Ausnahme der von Baldern, Kerkingen, Pflaumloch und mehreren Ortschaften in der jungen Pfalz. Von großer Bedeutung sind die Plattenkalkbrüche bei Steinweiler, ferner die bei Dorfmerkingen und Ohmenheim. Marmor kommt vor und wird theilweise ausgebeutet bei Neresheim, Dorfmerkingen und Kösingen. Trachyt, namentlich zu Werk- und Bausteinen, wird hauptsächlich gewonnen in den großen Brüchen bei Altenbürg (M. Utzmemmingen), dann bei Eglingen und früher im Osterholz bei Kirchheim. Jüngerer Süßwasserkalk wird abgebaut in den bedeutenden Brüchen vom Goldberg (M. Goldburghausen und Pflaumloch). Lehmgruben kommen fast allenthalben vor, Töpferthon gewinnt man bei Neresheim, Großkuchen, Kösingen; Sand- und Kiesgruben sind namentlich in der jungen Pfalz, überhaupt im Tertiärgebiet, sehr häufig. Torf tritt zuweilen in den Thälern auf, wird aber nicht gewonnen.

Der Stand der Bohnerzgruben bei Michelfeld und Dorfmerkingen, die seit langer Zeit in Betrieb sind, war in den letzten Jahren folgender:

Im Jahre 1865/66 mit 8 Waschen betrieben, lieferten dieselben

in Michelfeld 11.270
in Dorfmerkingen   12.223
23.493 Centner Bohnerz;

das Personal bestand in einem Steiger, zwei Untersteigern, 38 Bergleuten und Taglöhnern.

Im Jahre 1866/67 wurde die Grube bei Michelfeld, die lange Jahre im Betrieb gewesen war, verlassen und dafür eine neue Grube bei Ober-Riffingen eröffnet, man gewann bei 6 Waschen

in Dorfmerkingen   .08934
in Ober-Riffingen .06490
15.424 Centner Bohnerz;

das Personal bestand in einem Steiger, zwei Untersteigern und 29 Bergleuten.

Im Jahre 1867/68 wurde auch auf der alten Grube bei Dorfmerkingen das Fördern von Grund eingestellt und das Waschen des vorhandenen Grundes auf die bessere Jahreszeit verschoben; und in der Nähe dieser Grube eine neue im Staatswald eröffnet. Man gewann bei 6–7 Waschen

in Dorfmerkingen   .09230
in Ober-Riffingen .08307
17.357 Centner Bohnerz.

Im Jahre 1868/69 wurde auf der alten Dorfmerkinger Grube nur noch der vorräthige Grund etc. verwaschen, dagegen waren die neue

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0092.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)