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Herdtfeldhausen, Schweindorf und Hohlenstein ausdehnt; überdieß geht er an den Gehängen des Tiefenthals, des Egau-Thals (unterhalb der Steinmühle) und südwestlich von Eglingen zu Tage. Die plumpen, zuckerkörnigen Kalke (w. J. ε) erscheinen häufig in unregelmäßigen Massen als aufstrebende Felsen und gehen zuweilen in wirklichen Marmor über, wie bei Dorfmerkingen, 1/2 Stunde östlich von Ohmenheim, 1/2 Stunde südwestlich von Schweindorf etc. Südlich von Dorfmerkingen kommt auch eigentlicher Coralrag vor. Gegen oben wird der w. J. ε nicht selten dolomitisch, wie auf dem Sandberg bei Bopfingen, auf dem Illenschwang, im Rennthal, bei den Mörtinger Höfen etc.

Der Plattenkalk, Krebsscheerenkalk (weißer Jura ζ) beginnt im Zusammenhang nördlich von Dorfmerkingen, zieht sich über die Gegenden um Elchingen, Stetten, Steinweiler, wo die regelmäßig geschichteten einige Zoll dicken Platten in großartigen Steinbrüchen abgebaut werden, bis Auernheim; von da hinüber nach Neresheim, Weilermerkingen bis Dehlingen. Auch unterhalb Iggenhausen bis hinab nach Ballmertshofen kommt er an den unteren Thalgehängen wieder zum Vorschein. Vereinzelt erscheint er 1/2 Stunde östlich von Dehlingen, 1/4 St. nördlich von Schweindorf, 1/4 St. östlich von Ohmenheim etc.

Von organischen Einschlüssen in dem weißen Jura, die jedoch in unserem Bezirk etwas seltener vorkommen als auf der übrigen Alb, nennen wir, in dem untern w. Jura: Ammonites alternans, A. complanatus, A. planulatus u. A. flexuosus, Abthychus lamellosus, A. lävis, Belemnites hastatus, Rostellaria bicarinata, Terebratula impressa, Pholadomya clathrata u. s. w. In dem mittlern weißen Jura: Ammonites inflatus, A. lingulatus, A. mutabilis, Belemnites hastatus, Terebratula nucleata, T. substriata, Rynchonella lacunosa, Pecten velatus, Scyphia obliqua, Sc. reticulata, Spongites vagans u. s. w. In dem oberen weißen Jura: Ammonites bispinosus, Nerinea depressa, Terebratula trigonella, T. trilobata, T. insignis, Ostrea hastellata, Pecten subspinosus, Mytilus amplus, Trigonia suevica, Pholadomya suevica, Spongites glomeratus u. s. w.

Der weiße Jura zeigt ein bedeutendes Einfallen gegen Süden, der Donau zu, das bei dem w. J. ε an einer der höchsten Stellen bei Ober-Riffingen bis unterhalb Iggenhausen auf 4 Stunden Entfernung 800 w. F. = 229,2 Meter, und das des w. J. ζ von Elchingen bis an die Landesgrenze bei Ballmertshofen (43/4 Stunden Entfernung) 650 w. F. = 186,2 Meter beträgt.

Ehe wir die in unserem Bezirk zu Tage gehenden jurassischen Bildungen verlassen, ist noch zu bemerken, daß an der Nordseite des Ipfs sämtliche Schichten von dem braunen Jura α bis zum weißen

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0049.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)