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es eine eigene Pfarrei durch eine reiche Stiftung des Stadtpfarrers Vögler in Mergentheim. Pfarrer: M. Johs. Markard 1667. . . Karl Jak. Eberlin 1791. Franz X. Wiest 1801. Joh. Alb. Kurz 1833. Franz Jos. Schauder 1837. Alois Neß 1862. Joh. Bapt. Hänle 1867. Joh. Ruf 1875.


? 1245. Konrad v. Roth. W. F. 1849. S. 24.

? Hermannus de Rode, Johanniter-Komthur in Mergentheim. W. F. 1848 II. S. 5.

1276. Heinrich v. Hohenlohe verkauft mit seinem Besitz in Hollenbach auch seinen Neubruch bei Hollenbach, welcher gewöhnlich Ruit genannt wird, an DO. W. F. 4, 120. 5, 138.

1337. Stolz v. Mergentheim, Edelknecht, und Frau verkaufen den Klausnerinnen zu Neunkirchen ihr Gut in Rode für 10 Pfd. Hllr. St.A.

1527. Bei dem Strafgericht, welches der Hoch- und Deutschmeister nach dem Bauernkrieg hält, trifft Roth die hohe Summe von 100 fl., davon den Andreas Weiß allein 46 fl. Schönh. Chron. v. Merg. 60.

1534. Unter den ehemaligen Besitzungen der Frauenklause zu Neunkirchen, welche der Mergentheimer Spital von den Klosterfrauen zu Heidingsfeld kauft, sind auch solche in Roth. Ebend. 36.

1619. Das nach Hollenbach eingepfarrte Weiler Roth wird sammt allen Pfarr- und Schulkompetenzen der katholischen Pfarrei Ailringen de facto inkorporirt. Wib. 1. 717.

1654 ff. Stadtpfarrer Vögler in Mergentheim läßt der Gemeinde eine Kirche und ein Pfarrhaus erbauen und legt einen Pfarrfonds an.


Der Weiler Dörtel, 3/4 Stunden nordwestlich von Roth in dem lieblichen obstreichen oberen Wachbachthale gelegen, und bekannt durch sein früheres Bad.

Das frühere Bad Dörtel. Dörtel liegt in dem Anhydritgebirge. Da die aus demselben kommenden Quellen wegen ihres bitteren Geschmacks zu Trinkwasser nicht geeignet sind, so werden die 3 Röhren des mitten im Ort befindlichen Gemeindebrunnens durch eine 300 Meter lange Brunnenleitung von einer Quelle aus den Muschelkalkschichten über dem Anhydritgebirge gespeist.

Bei dieser Lage des Ortes erscheinen die durch Volkssagen und Urkunden auf uns gekommenen Nachrichten über das „Wildbad“ zu Dörtel [1], daß sich hier früher eine sowohl zum Trinken als zum Baden viel benützte Mineralquelle befand, welche sogar in Fäßchen in das Ausland versandt wurde, sehr glaubhaft.


  1. Württemberg. Jahrbücher Jahrg. 1836 Heft II. S. 134.
Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 712. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0712.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)