Seite:OberamtMergentheim0592.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

1336. Götz Mertin und Frau vertragen sich mit ihrer Schwester Juta in der Klause zu Neunkirchen wegen der von ihrer Schwester Irmengard hinterlassenen Güter zu Holzbronn, Risfeld und Tainbach. St.A.

1407. Kunz Mertin kauft von Heinz Belz, Edelknecht zu Boxberg, sein Recht, Gilt und Gut zu Holzbronn und Reisfeld, wie sie diesem von Wiprecht Mertin, des Kunz Vater sel., zu kaufen gegeben worden. St.A.


Der Hof Neuhaus mit der schönen Ruine, eine Viertelstunde südwestlich von Igersheim, ist k. Staatsdomäne und umfaßt ein Areal von 393 Morgen, 284 M. Äcker, 281/2 M. Wiesen, 61/8 M. Gärten, 5/8 M. Weinberg, das übrige Öden und Weiden, liegt auf den 3 Markungen Igersheim, Mergentheim und Markelsheim, ist verpachtet und wird frei bewirthschaftet.

Die Burgruine Neuhaus liegt anmuthig und beherrschend auf der Spitze eines von Südwesten her schroff in das Tauberthal vortretenden Bergvorsprunges, des Kitzberges, und zeugt noch in ihrer gründlichen Zertrümmerung von dem Umfang, der Pracht und Festigkeit von ehemals.

Der Burgweg zog von Igersheim aus steil an der östlichen Bergesflanke hinauf und passirte nun als erstes Hindernis einen langen aufsteigenden gewölbten (noch erhaltenen) Thorweg, mit dem vornen und hinten ein (einst durch ein Fallgatter verschließbares) Thor verbunden ist, dann ging’s zum eigentlichen jetzt zertrümmerten Thor vor der Brücke, und über diese, die ursprünglich als eine Zugbrücke über den Graben führte, zu dem von zwei Rundthürmen geschirmten innersten Thor. Außerdem noch war der Eintritt durch ein auf dem Bergrücken selbst gegen Süden vorgeschobenes bedeutendes Vorwerk geschützt. Rings um die Veste lief der sehr tiefe und breite gemauerte Graben mit einer Mauer auch gegen außen, die gegen Norden und Osten samt dem Graben z. Th. verschwunden ist.

Die Zufahrt geht jetzt von der Ebene her zum Theil über jenes Vorwerk und man erblickt am zertrümmerten, vor der Brücke gelegenen Thor links zwei hübsche Renaissance-Wappen, eines des Walthers von Kronberg mit der Jahreszahl 1528, das von zwei Gewaffneten gehalten wird, und ein zweites mit der Jahreszahl 1615, es ist das Wappen des Hoch- und Deutschmeisters Maximilian I., Erzherzogs von Österreich; rechts ganz dasselbe Wappen, auch mit der Jahreszahl 1615. Am innersten noch erhaltenen Thor sieht man über dem Bogen ein prächtiges, von zwei Löwen gehaltenes Wappen mit der Inschrift:

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 592. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0592.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)