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1454. Verschreibung des Pfarrers von Igersheim wegen des durch Pfarrgüter gezogenen Friedgrabens um das Dorf und des Wassers in demselben. St.A.

1477. Die Frühmeßpfleger zu Igersheim kaufen vom Kl. Neustadt a. d. Saale den Dottenheimschen Hof mit Zinsen und Gilten zu Bütthardt um 265 fl. Zu dieser Stiftung legt die Gemeinde Igersheim eine Hofstatt, 1 Morgen Weinberg, 11/2 Morgen Äcker und 5 Morgen Wiesen nebst 3 Malter Korngilt zu Igersheim. St.A.

1525. Das Gericht über die aufständischen Bauern verurtheilt Georg Eisen und Wolf Linklein von Igersheim, daß sie in Mergentheim mit Ruthen ausgehauen werden vom Schloßthor über den Markt bis zum obern Thor hinaus, daß sie die Stadt ihr Leben lang meiden und sich nicht über eine halbe Meile Wegs rings um Igersheim entfernen sollen. W. F. 5, 209.

1537. Der Deutschmeister Walther v. Kronberg ertheilt dem Flecken Igersheim ein eigen Gerichtssigill und Wappen, bestehend in einem Schild mit 3 Feldern, die ersten 2 oben neben einander halbirt, im ersten zu Anzeig, daß sie des DO.s Unterthanen, des Ordens Wappen ein schwarz Kreuz im weißen Feld, im andern zur Gedächtnis, daß es von Walther von Kronberg gegeben, den halben Theil an dessen angeborenem Wappen, als oben zwo blaue Kacheln im Weißen, das unter Theil roth; im dritten Feld, das gelb sein soll, zu Bedeutung des Namens Igersheim die zween ersten Buchstaben schwarz, und darunter 3 grüne Berg, angesehen, daß die darum liegen und ihnen nit wenig ersprießlich seien. St.A.

1552. DO. kauft zu Igersheim von Sebastian Regners Witwe ihre Mühle, Bannmühle für Igersheim, Neuseß, Harthausen und Bernsfelden. DO. gibt sie in Erbbestand. (B.)

1562 s. oben S. 288.

1562. Anna, Sebastian Regners Witwe, und ihre Kinder verkaufen ihre Mühle zu Igersheim dem Deutschorden zu Neuhaus um 1500 Gulden. St.A.

1631 s. oben S. 291.

1759. Das Klosteramt Frauenthal vertauscht Gefälle, welche es in Igersheim zu erheben und andere, welche es zur Stiftung daselbst zu bezahlen hat. (B.)

1791. Nach Abbrechung des Schlosses Neuhaus wird in Igersheim für das Deutschordische Justizamt ein Amthaus eingerichtet (s. Neuhaus.)

1796. Die uralte, angeblich vom hl. Bonifazius um 750 dem hl. Martin zu Ehren aufgerichtete Wallfahrts-Kapelle oberhalb Igersheim in der Mitte des Bergs gegen Neuseß wird auf den Abbruch verkauft (St.A.) und der Gottesdienst in die ehemalige Klosterfrauen-Kirche im Ort selbst verlegt, welche zu diesem Behuf erweitert wird.


Der Weiler Holzbronn liegt eine Stunde nördlich vom Mutterort, oben im Erlenbachthälchen.

Holzbronn (hölzerner Brunnen oder Brunnen im Gehölz?) erscheint seit 1336 als Eigenthum der adeligen Familie Mertin v. Mergentheim und wurde von dieser wohl schon im 15. Jahrhundert an den Deutschorden verkauft.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 591. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0591.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)