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hundert Schritte nördlich vom jetzigen Weiler Bronn stand das alte Bronn; jetzt wächst zum Theil Wald auf der Stelle.


Honsbronn heißt alt Hagens- Hansbrunnen = Brunnen eines gewissen Hagen, während die Volksetymologie Hundsbrunnen, von einem Schäferhund gefundene Quelle, deutet. Von den Hohenlohe, welche Honsbronn als Würzburgisches Lehen trugen, gieng 1219 ein Theil des Orts an den Deutschorden, Einiges von den Leschen (zu Mergentheim?) 1292 an ein Würzburger Frauenkloster, Zehnten daselbst 1296 an die Schloßkapelle in Weikersheim. So kam es, daß in der Folge Hohenlohe und Deutschorden die Obrigkeit je über ihre Unterthanen hatten, die des Ordens gen Wachbach ins Gericht giengen, alle aber centbar nach Weikersheim waren. Finsterlohischer Besitz zu Honsbronn im 16. Jahrhundert scheint bald wieder heimgefallen zu sein.

1219. Heinrich und Friedrich v. Hohenlohe übergeben bei ihrem Eintritt in den DO. zu Mergentheim diesem ihre sämmtlichen Güter, darunter auch ihr Eigenthum in Hagensbrunnen. U.B. 3, 95.

1219. Der Pfarrer Sifrid von Weikersheim und Juta und deren Sohn vermachen für den Fall ihres Absterbens dem DO. alles was sie haben in Laudenbach und Hagensbrunnen. U.B. 3, 99.

1292. Mergardis, Wittwe des Konrad Lesch, und ihre Kinder verkaufen dem Frauenkloster St. Markus in Würzburg ihre Güter um 221/2 Pfd. Hllr. St.A.

1296 s. Weikersheim.

1321 s. Weikersheim.

1366. Hansprunnen in einem Verzeichnis der DO.schen Einkünfte. W. F. 8, 280.

1559. Hans Zobel v. Giebelstatt verkauft sein Eigenthum in Honsbronn u. a. O., wie er es von seiner Mutter Brigitta v. Finsterlohe ererbt hatte, an Hans v. Finsterlohe. Biedermann, Altmühl.


Der Weiler Bronn ist eine halbe Stunde südwestlich vom Mutterort gelegen, unweit der Straße von Pfitzingen nach Weikersheim. Hier hatte die Frauenklause von Neunkirchen eine Hube (1301), der Johanniterorden und vor ihm (1340) die Kirche in Weikersheim Gilten und Gefälle. Schon 1460 und noch 1609 heißt der Weiler „öd“, verlassen, 1689 erscheint er neu aufgebaut. (W. F. 6, 492. 7, 132). Ob Brunnen in provincia Osterfranken in episcopatu Wirtzburg in comitatu Mergentheim, wo Kloster Hirschau 1103 von Diemar v. Röttingen 22 Huben erhielt (Cod. hirs. 44 f.) und Gersten- oder Grafenbrunn, wo Albrecht v. Hohenlohe 1455 Eigenthum an Deutschorden vertauscht, unser Bronn ist?

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 580. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0580.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)