Seite:OberamtMergentheim0560.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und Muskateller) auf den Morgen, die den Winter über bezogen werden. Die beste Lage ist im Hohenberg. Der Wein ist gut, und der höchste Ertrag auf dem Morgen erreicht 8 Eimer; die Preise eines Eimers gehen von 18–120 Gulden.

Die Obstzucht ist im Zunehmen, die herberen Sorten gedeihen lieber.

Die Gemeinde besitzt 20 Morgen Ödungen, die samt der Brach- und Stoppelweide der Gemeinde jährlich 500 Mark einbringen, der Pferch 350; außerdem erlöst die Gemeinde aus eigenen Güterstücken jährlich 60 Mark.

Die Rindviehzucht ist gut, man hält einen kräftigen Neckarschlag; in der Farrenhaltung hat sich die Gemeinde an Vorbachzimmern angeschlossen.

Ein auswärtiger Schäfereipächter läßt 200 Stück deutsche Schafe auf der Markung laufen. Schweinezucht wird nicht betrieben; man hält nur Mastschweine für den eigenen Bedarf. Das Fischrecht in dem Vorbach, der Forellen, Weißfische und Schuppfische führt, hat der Fürst von Hohenlohe-Jagstberg.

Eine Armenstiftung besteht, gestiftet von früheren Pfarrer Engst von Laudenbach und Andern, betrug 1838 100 Gulden, und ist jetzt auf 1200 Mark angewachsen. Über den verödeten Weiler Wessenberg s. u.


Haagen (das Wort bedeutet in der alten Sprache den Dornbusch, sodann die um einen Platz zum Schutz gezogene Einfriedigung, endlich den eingefriedigten, umhegten Ort) ist alt Würzburgisches Lehen, das die v. Hohenlohe, v. Wolmershausen, v. Laudenbach und nach der Letzteren Aussterben hauptsächlich die v. Finsterlohe, einmal auch die v. Crailsheim, innehatten. Nach dem Erlöschen der Familie Finsterlohe 1568 zog Würzburg das Lehen mit Laudenbach ein und überließ es später (1641) dem Grafen von Hatzfeld; nach dem Erlöschen von dessen Stamm kam es wieder an Würzburg, mußte aber von diesem 1802 an Hohenlohe-Bartenstein abgetreten werden.


1353. Hans und Konz von Wolmershausen verkaufen ihre armen Leute zu Hagen an Konrad v. Finsterlohe um 6 Pfd. Hllr. Reg. bo. 8, 285.

1356. Ulrich v. Hohenlohe-Brauneck verkauft an Götz v. Hohenlohe mit Anderem den Weinzehnten zu Hagen. Wib. 4, 35.

1373. Götz v. Finsterlohe erhält einen vierten Theil Zehnten zu Hagen und anderen Orten, der Gernoden v. Laudenbach gewesen. Biedermann, Altmühl 247.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 560. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0560.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)