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der Jahrszahl 1581 von der Stadt und in derselben zu Ehren Knippings geprägt worden, der wie jeder dortige Komthur dem Stadtrath zu präsidiren hatte, ist nicht bekannt. (Binder, Württemb. Münz- und Medaillen-Kunde 473 ff.) Auch von andern Münzen mit dem Wappen der Stadt ist nicht mit Sicherheit anzugeben, ob sie dort geprägt sind. Während des 30jährigen Kriegs sollen in Mergentheim Kupferkreuzer im Werth von einem halben Pfennig, die letzten Deutschordensmünzen, Kreuzer, Groschen, Sechser, Dreibätzner und Sechsbätzner aber sollen unter dem Hochmeister Karl Alexander in Wertheim geprägt worden sein.


h. Buchdruck.

Zwar erschien schon 1703 eine politische Schrift als in Mergentheim gedruckt; aber schon der Titel derselben: Verthaidigtes Preußen wider den vermeinten und widerrechtlichen Anspruch des Teutschen Ritter-Ordens etc. (Voigt 2, 458) dürfte zeigen, daß der Druckort fingirt ist. Doch enthalten auch drei Dissertationen des Dominikaners und Lyzealprofessors Augustin Krazer von Mergentheim die Titelangabe: Mergenthemii 1775 bis 1778 typis E. C. Griebel. Hiernach modifizirt sich einigermaßen die Angabe von der Errichtung einer Buchdruckerei in Mergentheim durch den Würzburger Buchdrucker Franz Ernst Nitribit im Jahr 1778, welche Druckerei 1784 ff. Christian Ernst Griebel, privilegirter Hofbuchdrucker, principalis aulicus Typographus, besessen habe. Griebel gab seit 1791 ein Intelligenzblatt heraus. Auf Anrathen der Regierung errichtete 1804 Dr. V. J. Stahel, Buchdrucker in Würzburg, auch in Mergentheim eine Druckerei; 1806 übernahm sie Joh. Ge. Thomm von Heidingsfeld, bei dessen Familie sie sich noch befindet. Das von Stahel 1804 wieder ins Leben gerufene „Mergentheimer Intelligenzblatt“, wöchentlich ein halber Bogen, verwandelte sich 1848 in die wöchentlich zweimal, jetzt dreimal erscheinende „Tauberzeitung“. Daneben erschien 1809–19 bei J. G. Thomm eine Zeitschrift „Neueste Zeitgeschichte“, deren Censor zuerst ein Pater Kapuziner, nachher der Professor Springer war. Auch die von Pfarrer Lämmert in Adolzhausen in den 1840er Jahren herausgegebene religiöse Zeitschrift „Der Morgenstern“ und die Zeitschriften des vielschreibenden Pfarrers von Wachbach, zuletzt Edelfingen, Ottmar Schönhuth, „Monatrosen“ 1843–47 und

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Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 427. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0427.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)